Das 41. FILMSCHOOLFEST MUNICH präsentiert 40 Kurzfilme aus 21 Ländern im internationalen Wettbewerb. Die Filmemacher aus aller Welt kommen nach München, um ihre Filme persönlich vorzustellen. Darüber hinaus gibt es drei Specials mit aktuellen HFF-Produktionen und einer Filmauswahl zum 50. Jubiläum der Steve Tisch School, Tel Aviv University. Diana Iljine, Festivalleiterin: „Insgesamt ist das hohe Niveau der Nachwuchsfilme in unserem internationalen Wettbewerb mehr als beeindruckend. Ich bewundere diese jungen Filmschaffenden immer wieder für ihren Mut und ihren schonungslosen Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen, eigenen Erlebnissen und auch Unsicherheiten.“
INTERNATIONALER WETTBEWERB
Thematisch und ästhetisch überspannt das Programm eine große Bandbreite. Dabei sticht dieses Jahr besonders die Vielzahl an Animationsfilmen heraus. Wie etwa der äußert witzige Kurzfilm AN OSTRICH TOLD ME THE WORLD IS FAKE AND I THINK I BELIEVE IT von Lachlan Pendragon, der dieses Jahr mit einem Student Academy Award ausgezeichnet wird. Ein zweiter Student Academy Award Gewinner ist der französische Film THE SEINE’S TEARS über das Massaker von Paris im Jahr 1961. Eine ganz andere Richtung schlägt I WAS ATTACKED der mexikanischen Regisseurin Sara Massieu ein, die Erfahrungsberichte von sexualisierter Gewalt betroffener Frauen visualisiert. Und im polnischen Animationsfilm FIVE MINUTES OLDER erfährt der Zuschauer, zu welcher Belastungsprobe ein Roadtrip für Beziehungen werden kann.
Ein wichtiges Thema in den Kurzfilmen des Regienachwuchses sind auch die Ängste und Konflikte junger Erwachsener, wie etwa in LULLABY von Magdalena Chmielewska, der von einer jungen Frau erzählt, die unter quälender Schlaflosigkeit leidet. Oder ADANE AND YALEO, in dem zwei äthiopisch-israelische Brüder in eine schnell eskalierende Polizeikontrolle geraten. In BLACK HOLE LEGION versuchen auf Grönland junge Inuit mit der enormen Umweltzerstörung und dem Verlust ihrer Kultur umzugehen. Auch das oftmals zerrüttete Verhältnis zu den Eltern spielt eine nicht unwesentliche Rolle. So verarbeitet die Regisseurin Diana Cam Van Nguyen im dokumentarischen Animationsfilm LOVE, DAD ihr von Liebe und Distanz gleichermaßen geprägtes Verhältnis zu ihrem Vater.
Viele Filme sind äußerst politisch, indem sie prekäre Arbeitsverhältnisse, Folgen der Globalisierung und des Klimawandels in den Mittelpunkt stellen. Endrücklich hier das Musical NEON PHANTOM des Brasilianers Leonardo Martinelli, in dem Fahrradkuriere ihr Dasein als entrechtete und ausgebeutete Lohnsklaven beklagen. Und im dokumentarischen Beitrag HARVESTING OUR TEA setzen sich die Frauen für ihre Gleichberechtigung und die Zukunft des Teeanbaus gleichermaßen ein. Mit den Folgen des Klimawandels und der daraus resultierenden Verluste sind Menschen in der Wüste ARALKUM konfrontiert.
Themen wie Flucht und Migration werden ebenfalls verhandelt: Während in NO CONOZCO LA HISTORIA DEL FUEGO vier Geflüchtete in einem abgeschiedenen Wald aufeinandertreffen, gibt in WE KNEW HOW BEAUTIFUL THEY WERE, THESE ISLANDS ein Totengräber Menschen, die auf der Flucht verunglückt sind, ihre Würde zurück.
In anderen Filmen wird sich verliebt (BALTHAZAR AND MADALENA), gegen die Mutter rebelliert (FRUITS AND VEGETABLES) und auch der Umgang mit dem Tod (LOVE DEATH AND EVERYTHING BETWEEN, THE FORGOTTEN) und die Frage nach der gerechten Strafe (WILL MY PARENTS COME TO SEE ME) sind zentrale Themen.
Der internationale Wettbewerb wird in zehn Programmblöcken mit jeweils vier Kurzfilmen vom 14. bis 18. November im Audimax der HFF gezeigt. Die Filme wurden von einer Auswahljury – bestehend aus der Medienkünstlerin, Autorin und Filmemacherin Guadalupe Figueras, dem Schriftsteller, Kurator und Musiker Ruairí McCann und dem Filmkurator Mathias Barkhausen – für den internationalen Wettbewerb ausgesucht.
SPECIALS
HFF Special 1 & 2
In diesen Specials werden insgesamt zehn aktuelle Produktionen der Hochschule für Fernsehen und Film München präsentiert.
HFF Special 1: Montag, 14.11., 14:00 Uhr
HFF Special 2: Samstag, 19.11., 13:00 Uhr
jeweils im HFF Audimax
Steve Tisch School Special
Anlässlich des 50. Jubiläums der Steve Tisch School of Film & Television der Universität Tel Aviv – bis heute eine Institution mit Kultstatus, die Generationen von führenden israelischen Film- und Fernsehschaffenden hervorgebracht hat – zeigt das FILMSCHOOLFEST MUNICH drei Produktionen aus den 1990er Jahren.
Steve Tisch School Special: Samstag, 19.11., 16 Uhr
im HFF Audimax
Schulprogramm
Eigens für Schulklassen (ab Jahrgangsstufe 7) und ihre Lehrkräfte bietet das FILMSCHOOLFEST MUNICH dieses Jahr erstmals eine gesonderte Vorführung mit vier ausgewählten Filmen aus dem internationalen Programm an. Die Filme werden deutsch eingesprochen.
Interessierte Lehrkräfte können sich an filmschool@filmfest-muenchen.de wenden.
Schulprogramm: Dienstag, 15.11., 9:30 Uhr, Anmeldung erforderlich
Das gesamte Programm des #FSFMUC 2022 finden Sie hier: Filme.
Die Informationen zum kostenlosen Rahmenprogramm, zu den Awards und den Jurys werden nächste Woche bekannt gegeben.
Opening und Award Ceremony
Die Eröffnung des 41. FILMSCHOOLFEST MUNICH findet am 13. November, die Award Ceremony am 19. November statt (geschlossene Veranstaltungen; beide auf Einladung).
Tickets
Der Vorverkauf startet am 7. November auf filmschoolfest-munich.de und über München Ticket (Einzeltickets: 6 Euro / Festivalpass: 30 Euro).
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