Die Vorweihnachtszeit auf Aruba beginnt bereits Mitte November, wenn Sinterklaas, der niederländische Nikolaus, den Inselbewohnern und Urlaubern einen Besuch abstattet. Unter vielen neugierigen Blicken und von großen Kinderaugen empfangen, legt er gemeinsam mit seinem treuen Gefährten Zwarte Piet auf der Karibikinsel an. Eine bunte Parade sorgt für ausgelassene Feststimmung. Unterstrichen werden die Festlichkeiten von den funkelnden Lichtinstallationen in Oranjestad, der Hauptstadt Arubas. Jedes Jahr aufs Neue melden sich eine Vielzahl junger Studenten freiwillig und schmücken die Stadt mit vielen farbigen Lichtern. Auch musikalisch wird sich auf die besinnliche Jahreszeit eingestimmt: Beim Bummeln oder Flanieren durch die Stadt stoßen Besucher häufig auf lokale Bands, die Weihnachtslieder spielen und zum Mitsingen und Mitschunkeln einladen – ganz traditionell kommt dabei auch der Dudelsack zum Einsatz.
Aruba gehört zur Inselgruppe der niederländischen Antillen vor der Küste Südamerikas und ist ein ideales Ziel für Sonnenanbeter, Wassersportler, Naturfreunde und Kulturliebhaber. Wer sich an den endlosen Sandstränden satt gesehen hat, kann das Landesinnere mit seiner Flora und Fauna erkunden oder sich auf Entdeckungsreise in die koloniale Vergangenheit begeben. Mit einer herausragenden Gastronomie, einer ausgezeichneten Infrastruktur und einem breiten Angebot an Unterkünften kann die Insel selbst höchsten Ansprüchen gerecht werden. Ein karibisches Flair mit niederländischen Einflüssen schafft eine einmalige und absolut sichere Urlaubsatmosphäre, in der sich Groß und Klein gleichermaßen wohlfühlt.
Arubanische Weihnachtsbräuche
Bevor die Niederländer modernere Weihnachtsbräuche wie Sinterklaas, Weihnachtsbäume und festliche Lichter nach Aruba brauchten, wurden auf dem One Happy Island andere Traditionen zelebriert. Die zum Christentum konvertierten Ureinwohner pflegten eine Tradition, die noch immer von vielen Familien praktiziert wird: Über den Fenstern und Türen der Häuser werden drei mit einem leuchtend roten Band gebundene Aloe Vera-Sträuche aufgehangen, um die Geister des Friedens und der Harmonie im eigenen Heim willkommen zu heißen. Aloe Vera hat auf Aruba eine lange Tradition, denn schon vor mehr als 100 Jahren wurde die Aloe-Pflanze auf der Sonneninsel kultiviert und ist damit Teil der kulturellen Identität des Landes.
Traditionelles Weihnachtsessen
Auch die kulinarischen Weihnachtstraditionen Arubas sind von den unterschiedlichen Kulturen und Nationen beeinflusst, die auf der Insel zusammenkommen. Typische Weihnachtsplätzchen sind die sogenannten Ayaca, eine venezolanische Spezialität mit karibischem Twist. Bananenblätter werden mit Teig aus Maismehl, Hühner- und Schweinefleisch sowie jeder Menge Gewürze, Pflaumen, Rosinen, Nüssen oder Zwiebeln gefüllt. Eine typische Weihnachtsleckerei, die Besucher während ihrer Reise in vielen lokalen Restaurants und Cafés probieren können. Gerne gereicht werden auch Pollo-Arroz, ein peruanisches Hühnergericht mit Reis, oder auch der weltweit bekannte Weihnachtsklassiker: gefüllter Truthahn. Dazu werden verschiedene Beilagen serviert, wie Thunfischsalat, Hähnchen-Erbsen-Salat oder Kürbissuppe.
Als Nachtisch wird ganz traditionell Weihnachtsstollen gereicht, ein köstlicher Laib förmiger Kuchen, der getrocknete Früchte enthält und mit Puderzucker überzogen ist. Viele Leckereien haben einen europäischen Ursprung und werden mit einem karibischen Twist zubereitet.
Auch ein leckerer Likör darf beim Festessen natürlich nicht fehlen: Die Arubaner sind für Ponche Crema bekannt, ein Eierlikör aus Eigelb, Sahne, Rum und vielen Gewürzen. Viele Familien brauen den Likör selbst. Als Mitbringsel für die Lieben zuhause oder für den direkten Verzehr während des Urlaubs kann Ponche Crema in vielen Geschäften auf der Insel erworben werden.
Dande – musikalischer Start in das neue Jahr
Wer nach Weihnachten noch etwas länger auf Aruba bleibt, um das neue Jahr feierlich einzuläuten, kann sich auf viel Musik und heitere Stimmung freuen. Das neue Jahr wird dem Brauch zufolge mit Dande-Musik begrüßt. Die Tradition entstand um 1880, nachdem König Willem II. die Sklaven befreit hatte. Sie begannen Tambu zu spielen und die Häuser der Arubaner zu besuchen, um ihnen ein frohes neues Jahr zu wünschen. So entstand auch der Name der Tradition, der vom spanischen Wort „dandare“ rührt, was so viel bedeutet wie von einem Ort zum anderen zu gehen. Die Musiker besuchen auch heute noch die Häuser der Arubaner in der Regel gleich nach dem Mitternachtsfeuerwerk. Kein Ständchen gleicht hier dem anderen, jede Darbietung ist improvisiert. Um jeden Namen der Hausbewohner wird ein personalisierter Reim gebildet, der ein frohes neues Jahr voller Segen, Gesundheit und Wohlstand wünscht. Ein einmaliges Erlebnis, denn auf keiner anderen Karibikinsel wird die Dande-Tradition gepflegt.
Leider kein Kommentar vorhanden!