Die Lençóis Maranhenses sind von der Nichtregierungsorganisation World Heritage Watch (WHW) für die Liste der sieben brasilianischen Naturwunder nominiert worden, die den Titel „Naturerbe der Menschheit“ erhalten sollen. Die Nominierung erfolgt durch das Land, das es beherbergt und wird dann von der Unesco genehmigt. Der Nationalpark Lençóis Maranhenses mit einer Fläche von über 155.000 Hektar liegt im Nordwesten des brasilianischen Bundesstaates Maranhão und etwa 250 Kilometer von der Hauptstadt São Luís entfernt. Die Aufnahme der Lençóis Maranhenses in die Liste verleiht der Erhaltung des Gebietes einen vorrangigen Status; mit dem Titel des Naturerbes wird der Erhaltungszustand des Gebietes von der internationalen Gemeinschaft stärker beachtet. Was bei der Entscheidungsfindung am meisten zählt, ist der Nachweis, dass ein Bewerbergebiet wirklich anders und einzigartig ist.
Kriterien für die Auswahl
Unter den zehn Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Stätte zum Welterbe ernannt werden kann, gibt es laut UNESCO-Website eine Grundvoraussetzung: „Die Stätten müssen von außergewöhnlichem universellem Wert sein“. Die Stätte muss auch eine bestimmte Art von Architektur oder Technologie, eine kulturelle Tradition oder eine untergegangene Kultur repräsentieren. Die Kandidaten in der Kategorie Naturphänomene werden dann von der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) geprüft. Ein Ort, der wegen seiner natürlichen Schönheit aufgenommen wurde, muss wiederum ein Gebiet von außergewöhnlicher Schönheit und ästhetischer Bedeutung sein. Von den untersuchten Kriterien wurden die Lençóis Maranhenses in die Liste aufgenommen, weil sie eine einzigartige Landschaft haben, wegen ihrer biologischen Vielfalt und auch wegen der lokalen Elemente und Geologie. Die Regierung von Maranhão ist davon überzeugt, dass die Region mit diesem Titel noch viel mehr gewinnen wird und den Tourismus stark vorangebracht wird. Die Antragsunterlagen für den Nationalpark Lençóis Maranhenses liegen seit 2018 im Außenministerium vor, aber der Prozess wurde während der Verwaltung der früheren Bundesregierung gelähmt.
Weltnaturerbestätten
Brasilien verfügt über Naturschönheiten, die weltweit als Weltnaturerbe anerkannt sind. Das Siegel wird von der Unesco, der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, vergeben und unterstreicht die ökologische Bedeutung der Orte und die Notwendigkeit, sie zu erhalten. In Brasilien wurde der Titel bereits an das Pantanal (MT/MS), den Zentralamazonas (AM), die Costa do Descobrimento (BA/ES), den Komplex der Atlantischen Inseln (Fernando de Noronha und Atol das Rocas), den Iguaçu-Nationalpark (PR), das Ribeira-Tal (PR/SP) und den Komplex Chapada dos Veadeiros/Parque das Emas (GO) vergeben.
Liste der Nominierten
Die neue Liste der Nominierten umfasst Lençóis Maranhenses (MA); Serra da Capivara (PI); Parque de Itatiaia (RJ); Raso da Catarina (BA); Cavernas de Peruaçu (MG); Banhados do Taim (RS); Serra Divisor (AC). Der Bericht mit der neuen vorläufigen Liste soll am 23. Januar im Rahmen einer Veranstaltung offiziell vorgestellt werden.
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