Die US-Küstenwache hat am Donnerstag (12.) weitere einhundertsiebenundsiebzig Flüchtlinge aus Kuba vor Florida aufgegriffen und in ihr Heimatland zurück gebracht. Fünfundzwanzig Haitianer, die mit einem Segelboot aus Port-de-Paix unterwegs waren, schwammen bei Virginia Key, einer kleinen Insel südöstlich des Stadtzentrums von Miami, an Land und wurden in die Obhut des US-Zoll- und Grenzschutzes genommen. Dutzende weitere Flüchtlinge, die sich noch an Bord des Segelboots befanden, wurden von Bundesbeamten auf See abgefangen was normalerweise bedeutet, dass sie in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden. Immer mehr kubanische und haitianische Flüchtlinge haben in den letzten Monaten die riskante Überfahrt über die Straße von Florida versucht, um illegal in die Inselkette der Keys und andere Teile des Bundesstaates zu gelangen, da die Inflation in die Höhe schießt und sich die wirtschaftlichen Bedingungen in ihren Heimatländern verschlechtern.
Besonders ausgeprägt war der Anstieg bei den Kubanern. Seit dem 1. Oktober 2022 hat die Küstenwache mehr als 4.900 kubanische Flüchtlinge auf See aufgegriffen, verglichen mit mehr als 6.100 Kubanern, die während des gesamten Geschäftsjahres 2022, das am 30. September endete, abgefangen wurden, heißt es in der Pressemitteilung. Die jüngsten Rückführungen und Anlandungen erfolgten kurz nachdem die Regierung von Präsident Joe Biden eine neue Politik zur Zurückweisung von Kubanern, Haitianern und Nicaraguanern an der texanischen Grenze eingeführt hatte, zusammen mit Venezolanern, die illegal einreisen. Die Regierung bietet außerdem bis zu 30.000 Menschen aus diesen vier Ländern pro Monat humanitäre Bewährung an, wenn sie sich online bewerben, ihre Flugkosten bezahlen und einen finanziellen Sponsor finden.
Flüchtlinge, die illegal einreisen und nicht sofort nach Hause zurückkehren, haben keinen Anspruch auf die neue Bewilligung. Die US-Behörden hoffen, dass dies die auf dem Meer ankommenden Flüchtlinge abschrecken wird, indem sie ihnen eine sicherere Alternative und einen Weg zur Aufenthaltsgenehmigung bieten. Die US-Botschaft in Havanna hat vor kurzem die Bearbeitung von Migrantenvisa wieder aufgenommen und teilte am Mittwoch mit, dass einige kubanische Erstantragsteller bereits im Rahmen der neuen Bewilligung akzeptiert wurden. In der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince strömten in den letzten Tagen potenzielle Antragsteller zu einem Einwanderungsbüro, um die für das US-Programm erforderlichen Pässe zu beantragen.
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