Archäologen haben in der berühmten Maya-Ausgrabungsstätte Chichen Itza auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan eine Gruppe von Bauwerken entdeckt. Sie geörten vermutlich zu einem Wohnkomplex, der von der Elite der im 5. nachchristlichen Jahrhundert gegründeten heiligen Stadt bewohnt wurde. Der Archäologe Francisco Perez Ruiz sagte, dass es in Chichen Itza keine bekannten Wohngruppen gab, was bedeutet, dass der Wohnkomplex „die erste Wohngruppe darstellt, in der ein Herrscher mit seiner gesamten Familie lebte“. Der als Chichen Viejo bezeichnete Bereich soll in naher Zukunft in den Besucherbereich der archäologischen Stätte Chichen Itza, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, integriert werden.
Der neu entdeckte Komplex umfasst den Eingangsbogen, das Haus der Schnecken, das Haus des Mondes und den so genannten Palast der Phallusse. Die Forscher des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte (INAH) hoffen, dass dieser Bereich und die noch zu entdeckenden Bereiche Aufschluss über das Leben der Menschen geben können, die die Stadt bewohnten. „Es muss mehr Wohngruppen geben, die noch nicht erforscht wurden. Die Untersuchung dieser Randgruppen um den zentralen Teil herum könnte uns Aufschluss über andere Familien, andere Gruppen geben, die diese große Stadt ausmachten“, so der Archäologe Jose Osorio Leon. Das Gebiet wird seit 1998 erforscht. Offiziellen Angaben zufolge besuchen jedes Jahr rund 2 Millionen Menschen die Stätte Chichen Itza im Südosten Mexikos.
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