In Haiti sind 4,9 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen. Dies besagt ein am Freitag (17.03.) vorgestellter Bericht der Nationalen Kommission für Ernährungssicherheit“ Comissão Nacional de Segurança Alimentar do Haiti“ (CNSA). Die Zahlen zeigen, dass das Problem des Hungers wieder knapp über 40 Prozent der Bevölkerung des Nachbarlandes der Dominikanischen Republik betrifft, nachdem es in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen war. Der Bericht der Regierungsbehörde nennt mehrere Faktoren, die für diese Situation verantwortlich sind. Dazu gehören die Ernteausfälle der letzten Jahre aufgrund der Klimakrise. Weitere Gründe, die zum Anstieg der Ernährungsunsicherheit in Haiti beigetragen hätten, seien die zunehmende soziale Verwundbarkeit, die Abwertung der Währung und die Ausbreitung der Gewalt durch bewaffnete Banden, die die wirtschaftlichen Aktivitäten in weiten Teilen des Karibikstaates behinderten.
Randbezirke der Hauptstadt Port-au-Prince gehören zu den am stärksten von Ernährungsunsicherheit betroffenen Regionen. Der Bericht belegt auch, dass die vom Erdbeben [der Stärke 7,2] betroffenen Regionen im Süden Haitis am stärksten von Hunger betroffen sind, ebenso wie die Randbezirke der Hauptstadt Port-au-Prince, wie z. B. Cité Soleil, wo sich der größte Slum der Stadt befindet. Zu Beginn dieses Jahres versprach der haitianische Premierminister Ariel Henry, Maßnahmen zur Stärkung des Agrarsektors und zur Linderung der Nahrungsmittelkrise zu ergreifen. Er erkannte auch die Verantwortung des Staates für die fehlende Preiskontrolle an und sagte, dass in den kommenden Wochen Maßnahmen in dieser Richtung ergriffen würden. Henry versicherte, dass Haiti in der Lage sei, die Nahrungsmittel zu produzieren, die die Bevölkerung traditionell konsumiert und hielt es für kontraproduktiv, Produkte zu importieren, die im eigenen Land geerntet werden können.
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