Der bolivianische Präsident Luis Arce ist nach eigenen Worten bereit, gemeinsam mit anderen lateinamerikanischen Ländern eine Lithium-Politik zu entwickeln, von der deren Volkswirtschaften profitieren würden. Arce griff damit am Donnerstag (23.) einen ähnlichen Vorschlag des mexikanischen Präsidenten auf. Bolivien verfügt über schätzungsweise 21 Millionen Tonnen unerschlossene Lithiumvorkommen – die größten weltweit – in einem Gebiet mit ausgedehnten Salinen, das das so genannte Lithiumdreieck“ mit Nordchile und Argentinien umgrenzt. „Wir müssen auf dem Markt vereint sein, auf souveräne Weise, mit Preisen, die unseren Volkswirtschaften zugute kommen. Eine der Möglichkeiten, die bereits von Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador vorgeschlagen wurde, ist die Idee einer Art Lithium-OPEC“, bekräftigte Arce in einer Rede in La Paz. Ziel sei es, Bolivien, Chile, Argentinien und Peru „als potenzielle Förderer neuer Formen der Energiespeicherung zu positionieren, die es ermöglichen, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu überwinden“, so Arce.
Die Nachfrage nach Lithium, das in wiederaufladbaren Batterien für Autos und Elektronik verwendet wird, ließ die Preise für das Metall in Batteriequalität Ende letzten Jahres auf rund 85.000 Dollar pro Tonne steigen. Arce äußerte sich besorgt über die Einmischung ausländischer Unternehmen in das Lithiumgeschäft, insbesondere aus den Vereinigten Staaten. „Wir wollen nicht, dass unser Lithium ins Fadenkreuz des Southern Command gerät und wir wollen auch nicht, dass es ein Grund für die Destabilisierung demokratisch gewählter Regierungen oder für ausländische Belästigungen ist“. Der weltweit größte Lithiumproduzent ist das amerikanische Bergbauunternehmen Albermarle, das im Norden Chiles tätig ist. US-Firmen wie Livent Corp werden auch argentinisches Lithium an BMW liefern. Der zweitgrößte Produzent, das chilenische Unternehmen SQM, befand sich Ende 2021 zu rund 24 % im Besitz der chinesischen Tianqi Lithium Corp. Der chinesische Batterieriese CATL und Ganfeng Lithium haben ebenfalls ihre Präsenz in Lateinamerika ausgebaut.
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