Lateinamerika: Starlink nimmt Betrieb in Ecuador auf

Elon Musks Unternehmen SpaceX hat offiziell angekündigt, dass Starlink in Ecuador den Betrieb aufnehmen und Hochgeschwindigkeitsinternet und Breitbanddienste anbieten wird. Die Dienste werden ab dieser Woche verfügbar sein. Das von Musk entwickelte System wird zunächst auf den Galapagos-Inseln eingeführt, obwohl bereits andere Städte in Ecuador genannt werden können. In Lateinamerika ist das Unternehmen bereits in Mexiko, Peru, Brasilien und Chile tätig. Starlink wird laut seiner Website von der größten Satellitenkonstellation in einer niedrigen Erdumlaufbahn betrieben. Das Unternehmen verfügt über mehr als 3.550 aktive Satelliten, die die Erde umkreisen. Die meisten dieser künstlichen Himmelskörper sind etwa 35.000 Kilometer von der Erde entfernt, andere etwa 550 Kilometer. Dank dieser Verteilung kann das Internet von Starlink auch entlegene oder schwer zugängliche Gebiete erreichen, und das Internetsignal ist nahezu verzögerungsfrei. Musk hat erklärt, dass er nicht mit der Glasfasertechnologie oder 5G-Verbindungen konkurrieren, sondern diese ergänzen will.

Die Entwicklung der Technologie begann im Jahr 2015 und der erste Prototyp-Satellit wurde am 22. Februar 2018 gestartet. Die ersten 60 Satelliten wurden am 23. Mai 2019 gestartet und der kommerzielle Betrieb ist im Gange. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit für dieses Projekt wird in der Anlage von SpaceX in Redmond, Washington, durchgeführt. Musk plant, 30.000 Satelliten in die Umlaufbahn zu bringen. Laut der offiziellen Website ist Starlink „nicht nur branchenführend bei Innovationen zur Verringerung der Helligkeit von Satelliten, sondern auch bei der Minderung von Weltraummüll und erfüllt oder übertrifft alle regulatorischen und industriellen Standards“. Die Ministerin für Telekommunikation, Viviana Maino, kündigte an, dass der Internetgigant in Ecuador angekommen ist und versicherte, dass „wir die notwendigen Maßnahmen durchgeführt haben, die eine schnelle Installation ermöglicht haben. Gebiete, die auf dem Kontinent und in der Inselregion noch nie angeschlossen waren, werden Zugang zu diesem Dienst haben“. Sie versicherte, dass der Markteintritt von Musks Unternehmen Teil „dieser integrativen öffentlichen Politik (ist), die es uns wiederum ermöglicht, die digitale Kluft in peripheren und schwer zugänglichen Gebieten zu verringern“, fügte Maino hinzu.

Obwohl die erste Phase des Betriebs des Unternehmens in Galapagos beginnt, „wird die Abdeckung in weiteren Provinzen Ecuadors eröffnet werden, wenn das Unternehmen den Betrieb der Satelliten erhöht“, so das Telekommunikationsministerium in einer Erklärung. Wer den Dienst von Starlink nutzen möchte, kann ihn 30 Tage lang testen. Nach Angaben des Unternehmens „verhindern langfristige Verträge, dass beide Parteien bei Bedarf vernünftige Änderungen vornehmen können“. Das Unternehmen erklärt, dass die 30-tägige Testphase für beide Seiten vorteilhaft ist, warnt jedoch davor, dass „Starlink die Bedingungen und Preise des Dienstes nach Bedarf anpassen kann und die Kunden jederzeit aus beliebigen Gründen kündigen können. Wenn der Kunde nach der Probezeit nicht zufrieden ist, kann er das Gerät gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgeben. Der Service von Starlink bietet auch die Möglichkeit der Portabilität für Nutzer, die häufig reisen und unterwegs in Verbindung bleiben müssen.

Laut dem Angebot auf der Website des Unternehmens ist der Dienst im nördlichen Zentrum von Quito verfügbar. Die monatlichen Kosten belaufen sich auf 60 US-Dollar, hinzu kommen jedoch die Kosten für den Versand (22 US-Dollar) und den Wert des Geräts (355 US-Dollar), so dass jemand, der den Dienst heute für eine Adresse in diesem Sektor der Stadt in Anspruch nehmen möchte, rund 377 US-Dollar zahlen muss. In Südamerika hat Starlink dieses Jahr Gespräche mit Paraguay, Uruguay und Guyana aufgenommen. Im Jahr 2024 wird Starlink Verhandlungen mit Argentinien und Bolivien aufnehmen, wie aus der Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.