Familien, die an den oberen Hängen des Vulkans Nevado del Ruiz in Kolumbien leben, werden nach einer Zunahme der seismischen Aktivität evakuiert. Der Geologische Dienst Kolumbiens (SGC) hat die Alarmstufe von gelb auf orange erhöht und warnt, dass in den kommenden Tagen oder Wochen ein Ausbruch stattfinden könnte, der größer ist als jeder andere in den letzten zehn Jahren. Im Jahr 1985 löste ein starker Ausbruch des Vulkans Schlammlawinen aus, die die Stadt Armero verschlangen. Etwa 25.000 Einwohner kamen dabei ums Leben. In einer Erklärung teilte die SGC mit, dass der Vulkan in den letzten zehn Jahren nur geringfügig ausgebrochen sei, seine seismische Aktivität jedoch am 24. März zuzunehmen begonnen habe. Geologen berichten, dass sie täglich Tausende von Beben registriert haben, eine noch nie dagewesene Zahl, seit sie die Aktivität des Vulkans überwachen.
Rund 40 Familien wurden evakuiert, und die Schulen in der Region werden auf Online-Unterricht umgestellt. Der nahe gelegene Naturpark Los Nevados wurde für Touristen geschlossen. Die SGV erklärte, sie habe keine wissenschaftliche Möglichkeit, vorherzusagen, ob die Aktivitäten des Vulkans weiter zunehmen oder wieder abnehmen würden. Das letzte Mal, dass die Gefahrenstufe am Nevado del Ruiz erhöht wurde, war 2012, als sie im April über einen Monat lang auf Orange gehalten und im Juni für zwei Tage auf Rot erhöht wurde. Damals kam es jedoch zu keinem größeren Ausbruch. Im Jahr 1985 verursachte der Vulkan die tödlichste Naturkatastrophe in Kolumbien, als die Hitze eines Ausbruchs den Schnee auf dem Gipfel schmelzen ließ. Der anschließende Lahar, eine Schlammlawine, begrub fast die gesamte Stadt Armero mit ihren 30.000 Einwohnern unter sich.
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