Mit Bier um die Welt: Guyana in Südamerika

Nach dem Halt in Honduras landet die Reise zur Entdeckung der Hersteller und der Biere in Guyana, einem Land, das zu den am wenigsten entwickelten und ärmsten Ländern der Welt gehört. Tatsächlich leben in der ehemaligen britischen Kolonie trotz eines an Bodenschätzen wie Gold, Bauxit und Diamanten reichen Untergrunds und bedeutender Zuckerrohr- und Bananenplantagen dem UN-Bericht zufolge 41 % der Bevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze, die für dieses geografische Gebiet auf 5,50 USD pro Tag festgelegt wurde. Eine sehr hohe Armutsquote, die sich auch negativ auf die Entwicklung des Brauereisektors auswirkt: Im Nachbarland von Brasilien, Venezuela und Suriname gibt es nämlich nur eine einzige Brauerei, und zwar hauptsächlich aus diesem Grund. Am auffälligsten sind jedoch die Zahlen zum Bierkonsum in diesem Gebiet. Laut dem Weltbierindex 2021″ werden in dem Staat an der Atlantikküste Südamerikas jährlich 202 Liter Bier pro Kopf konsumiert, ein sehr hoher Wert, der fast mit dem von Ländern desselben Teils des amerikanischen Kontinents mit einer stärker entwickelten Wirtschaft wie Brasilien (277) und Argentinien (235) übereinstimmt.

Dies ist eine Folge der Tatsache, dass Guyana viele Touristen aus verschiedenen Teilen der Welt anzieht. Tatsächlich sind 80 % des Territoriums Guyanas von Wäldern mit mehr als tausend verschiedenen Baumarten bedeckt, in denen 1.168 Wirbeltier- und 1.600 Vogelarten leben, weshalb Guyana ein beliebtes Ziel für Ökotourismus-Fans ist. Wie bereits erwähnt, war Guyana von Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1966, dem Jahr der Unabhängigkeit, eine britische Kolonie. Die zahlreiche Anwesenheit der Briten, die von der Möglichkeit der Ausbeutung der Zuckerrohr- und Bananenplantagen sowie der Bodenschätze angezogen wurden, hat die Kultur und den Lebensstil der Bevölkerung unauslöschlich geprägt, auch wenn diese heute nur noch einen kleinen Teil der Bevölkerung ausmacht (nur 2%). Diesem Einfluss konnte sich natürlich auch das einzige in Guyana heimische Bier nicht entziehen: Das Banks-Bier ist ein blondes Lagerbier, das seit 1956 in der Tradition des englischen Lagerbiers gebraut wird, das zweifellos auch zu den beliebtesten Biersorten der Welt gehört.

Banks-Bier

Es wird aus einer Mischung aus britischem und australischem Gerstenmalz hergestellt, dem zwei Hopfensorten zugesetzt werden: Yakima Clusters und Styrian Goldings. Es hat einen Alkoholgehalt von 5 %, eine hellgoldene Farbe und ein süßes Aroma mit Noten von Mais (in der Rezeptur in Form von Sirup enthalten) und im Abgang eine bittere Note. Die Geburtsstunde dieses Biers schlug 1961, als Peter D’Aguiar, ein Geschäftsmann und Politiker aus Guyana, beschloss, in der Nähe der Hauptstadt Georgetown eine Brauerei zu gründen: Die eigentliche Produktion begann am 7. September desselben Jahres. Bereits 1968 wurde Banks Beer in die benachbarten karibischen Länder exportiert und nach kurzer Zeit war es auch auf anderen Märkten vertreten, darunter in den Vereinigten Staaten und Europa. Ein Bier, das schon in den ersten Jahren auch international Anerkennung fand: Das beweist die Tatsache, dass es 1971 seinen ersten Preis gewann, und zwar in Großbritannien, dem Mutterland des Braustils, von dem es inspiriert wurde. Im Laufe der Zeit hat es zahlreiche weitere Auszeichnungen erhalten, darunter 2012 das Blaue Band bei „Beers, Waters and Soft Drinks“, einem Wettbewerb, der vom belgischen International Institute for Quality Selections organisiert wird.

Diese Auszeichnungen belegen, dass die Bewertungen des Banks-Biers in den sozialen Netzwerken und auf den Internetportalen für Hopfen- und Malzliebhaber aller Wahrscheinlichkeit nach zutreffen. Es wird als ein leichtes Bier beschrieben, das ideal für die Temperaturen und die Feuchtigkeit der Tropen ist, aber auch und vor allem als ein Qualitätsprodukt: ein weiteres Beispiel dafür, dass die Fähigkeit, wirklich interessante blasige Produkte zu kreieren, eine Kunst ist, die in allen Ecken der Welt immer mehr Fuß fasst.