Polizei erschießt illegale Goldgräber im Yanomami-Reservat

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Umweltministerin Marina Silva erklärte, dass 300 Bergbaulager abgebaut und 20 Flugzeuge und ein Hubschrauber von Vertretern der Umweltschutzbehörde Ibama zerstört worden seien, die mit Hilfe der Polizei weiter nach den verbliebenen Bergleuten sucht (Foto: IBAMA)
Datum: 02. Mai 2023
Uhrzeit: 10:55 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Brasilianische Polizisten und Umweltschützer sind am Montag (1.) im Reservat der Yanomami-Indianer im Amazonasgebiet in einen Hinterhalt illegaler Goldschürfer geraten. Nach Angaben des Umweltministeriums wurde das Team angegriffen, als es ein von einer Bande des organisierten Verbrechens betriebenes Bergbaulager auflösen wollte. Dabei wurden vier illegale Goldgräber erschossen. Nach der Erschießung eines Angehörigen der Yanomami wollen die brasilianischen Behörden zeigen, dass sie es ernst meinen, wenn es darum geht, die restlichen illegalen Minenarbeiter aus dem Reservat zu entfernen. Bei einem Angriff am Samstag (30.) hatten Goldgräber im Yanomami-Gebiet einen Mann getötet und zwei weitere schwer verletzt. Die illegalen Bergleute waren in das größte indigene Reservat Brasiliens eingedrungen, das so groß wie Portugal ist.

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Nach Angaben der Ministerin für indigene Völker, Sonia Guajajara, wurden etwa 80 % der mehr als 20.000 Goldgräber, die in das Reservat eingedrungen waren, vertrieben und die, die sich noch dort aufhalten, wehren sich gewaltsam gegen die Räumung. Umweltministerin Marina Silva erklärte, dass 300 Bergbaulager abgebaut und 20 Flugzeuge und ein Hubschrauber von Vertretern der Umweltschutzbehörde Ibama zerstört worden seien, die mit Hilfe der Polizei weiter nach den verbliebenen Bergleuten sucht. Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hatte bei seinem Amtsantritt im Januar geschworen, die Bergleute zu vertreiben, deren Anwesenheit eine humanitäre Krise ausgelöst hatte, da sie Krankheiten verbreiteten und zur Unterernährung der Yanomami beitragen, indem sie ihr Wild dezimierten und die Flüsse vergifteten.

Im Februar wurde eine groß angelegte Aktion zur Durchsetzung der Gesetze eingeleitet und die meisten Bergleute begannen, das Land zu verlassen, oder sie wurden gezwungen, es zu verlassen. Lula hat Nulltoleranz für den Bergbau auf verfassungsrechtlich geschütztem indigenem Land zugesagt und die Umweltschutzbehörde plant Räumungsaktionen in fünf weiteren Reservaten, in denen der illegale Holzeinschlag und Bergbau unter dem vorherigen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro zugenommen hat.

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  1. 1
    Paddy7

    Endlich mal ein positiver Punkt. Es wird durchgegriffen. Es kann doch nicht sein, dass wegen ein paar Hunderd schwerst Kriminelle, ein ganzes Ökosystem der Erde zerstören, jeden ermorden und nichts passiert. Es wird wahrscheinich nicht einfach gegen sie, da solche illegalen Machenschaften, meist auch Kontakte zu ganz hohen Ämtern hat. Man wird aber sicher schnell heraus finden, wer dahinter steckt.

  2. 2
    Hans-Christoph Bollinger

    Hurra! Endlich passiert etwas gegen die Schweinereien. Hoffentlich macht das Schule.

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