Wasser für alle Peruaner

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Obwohl die Vereinten Nationen im Jahr 2010 das Menschenrecht auf Wasser anerkannt haben, besitzen noch immer 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser (Foto: Handout/Internet)
Datum: 05. Mai 2023
Uhrzeit: 12:19 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Der Zugang zu sauberem, unbelastetem Trinkwasser ist eines der wichtigsten Menschenrechte und eine unabdingbare Voraussetzung für die Verbesserung der Lebensqualität der Menschen. Doch auch heute noch fehlt es einem hohen Prozentsatz der Menschen an dieser wichtigen Dienstleistung. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind 40 % der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen und es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser Prozentsatz noch zunimmt. Ebenso haben drei von zehn Menschen keinen sicheren Zugang zu dieser Ressource und sechs von zehn verfügen nicht über sanitäre Einrichtungen. Dieses Problem ist auch in Peru nicht unbekannt. Zahlen des Nationalen Instituts für Statistik und Informatik (INEI) zeigen, dass zwischen 2019 und 2020 rund 9,2 % der Bevölkerung des Landes keinen Zugang zu Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz hatten und daher auf Tankwagen, Brunnen, Flüsse, Bewässerungsgräben und andere Quellen angewiesen waren.

Nach Angaben des INEI erhalten 5,2 % der Peruaner in den Städten kein Wasser aus dem öffentlichen Netz, während dieses Defizit in den ländlichen Gebieten dramatisch auf 23,7 % ansteigt. Mit anderen Worten: Etwa 3 Millionen Menschen in Peru können kein Wasser aus dem öffentlichen Netz beziehen. Diese Situation stellt in sozialer Hinsicht und in Bezug auf den Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen eine eklatante Ungerechtigkeit dar und gefährdet die menschliche Gesundheit. In diesem Zusammenhang warnen die Vereinten Nationen vor den schwerwiegenden Schäden, die durch den Mangel an sauberem Wasser verursacht werden, und weisen darauf hin, dass Krankheiten, die auf den Mangel an dieser Ressource und an sanitären Einrichtungen zurückzuführen sind, zu den Haupttodesursachen bei Kindern unter fünf Jahren gehören, während täglich mehr als 800 Kleinkinder an Durchfallerkrankungen sterben, die auf mangelnde Hygiene zurückzuführen sind.

Daher ist es für das Nachbarland von Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien und Chile ein moralisches Gebot, dieses krude Panorama umzukehren, denn es ist nicht hinnehmbar, dass im 21. Jahrhundert eine so große Zahl von Menschen keinen Zugang zu dieser lebenswichtigen Flüssigkeit hat, trotz des jahrzehntelangen Wirtschaftswachstums, das Peru erlebt hat. Es ist daher notwendig, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Defizit zu beheben. In diesem Zusammenhang teilte die Ministerin für Wohnungswesen, Bauwesen und Abwasserentsorgung, Hania Pérez de Cuéllar, mit, dass die Exekutive einen Gesetzentwurf zur Förderung des allgemeinen Zugangs zu Trinkwasser vorlegen wird, der die kostenlose Versorgung in abgelegenen und gefährdeten Gebieten des Landes sicherstellen wird. Dies ist eine lobenswerte Initiative, die so schnell wie möglich vorgelegt und verabschiedet werden muss, um die Millionen von Peruanern ohne Wasser zu versorgen. Ebenso wichtig ist es, öffentliche und private Investitionen in den Ausbau der öffentlichen Wasserversorgungs-, Kanalisations- und Abwassernetze zu fördern, um den Peruanern einen besseren Lebensstandard zu ermöglichen und zur sozialen Gerechtigkeit beizutragen, die wir alle anstreben.

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  1. 1
    bernd villwock

    Zum wiederholten Male werden auf latina-press ganz offensichtlich öffentliche Verlautbarungen ungeprüft und unkritisch wiedergegeben. Formulierungen wie „moralisches Gebot“ und „lobenswerte Initiative“ sollten – wenn überhaup – in indirekter Rede oder in Anführungsstrichen verwendet und die jeweiligen Urheber kenntlich gemacht werden. Angesichts fehlender Beschlusslage und keinerlei Informationen über das notwendige bzw. bewilligte Budget handelt es sich lediglich um wohlfeile Ankündigungspolitik, wie sie überall auf der Welt nach der Veröffentlichung unangenehmer Faktenlagen erfolgt. Am besten, aber wohl oft zu aufwendig, sollte aufgezeigt werden, wie oft in der Vergangenheit schon ähnliche Versprechen gemacht wurden, und welche Taten dann tatsächlich folgten.

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