Die stellvertretende UN-Hochkommissarin für Flüchtlinge, Kelly T. Clements, hat am Freitag (19.) dringend zu mehr Unterstützung für die Länder Lateinamerikas und der Karibik aufgerufen. In dieser Region leben die meisten der 20 Millionen Vertriebenen auf dem amerikanischen Kontinent. „Während der Anstieg der Zahl der Menschen, die sich der Grenze der Vereinigten Staaten nähern, viel Aufmerksamkeit erregt hat, darf nicht vergessen werden, dass die meisten Vertriebenen in Lateinamerika bleiben“, sagte Clements. „Wir müssen nicht nur die Zielländer der Flüchtlinge und Migranten betrachten, sondern auch die Länder, aus denen sie kommen und die sie durchqueren. Die Herausforderungen, die sich aus den komplexen Bevölkerungsbewegungen auf dem amerikanischen Kontinent ergeben, müssen aus einer umfassenden und kooperativen regionalen Perspektive angegangen werden.“
Clements begann ihre Reise in Brasilien und besuchte afghanische Flüchtlinge auf dem internationalen Flughafen von Sao Paulo und in einer der 11 Unterkünfte für afghanische Familien, die von den Behörden der Stadt bereitgestellt werden. Im nördlichen Bundesstaat Roraima begegnete Clements den zahlreichen Flüchtlingen und Migranten, die auf der Suche nach Schutz und Hilfe die Grenze zu Venezuela überquerten und beobachtete die humanitären und integrativen Maßnahmen der brasilianischen „Operation Welcome“ (Operacao Acolhida). Brasilien beherbergt derzeit 623.000 anerkannte Flüchtlinge, Asylbewerber und andere Personen, die internationalen Schutz benötigen, darunter 459.000 aus dem Nachbarland Venezuela.
Während ihres Besuchs traf Clements auch mit Partnern aus dem Privatsektor, Regierungsvertretern und anderen Partnern zusammen. „Brasilien hat eine außergewöhnliche Führungsrolle bei der Aufnahme, Eingliederung und Integration von Flüchtlingen und Migranten aus Venezuela und anderen Ländern gezeigt“, sagte sie. „Das UNHCR ist stolz darauf, eng mit seinen Partnern zusammenzuarbeiten, um die Hauptbedürfnisse der Menschen auf der Flucht zu befriedigen und Lösungen anzubieten, die es ihnen ermöglichen, zur Entwicklung der sie aufnehmenden Gemeinden beizutragen“.
In Panama besuchte Clements die Region Darien, in der seit Anfang des Jahres mehr als 150.000 Menschen angekommen sind, die ihr Leben riskieren, indem sie auf der Suche nach Schutz, Sicherheit und einem besseren Leben durch den dichten Dschungel laufen. In Darien besuchte Clements auch eine indigene panamaische Gemeinde, die Flüchtlinge aus dem benachbarten Kolumbien aufnimmt. In Panama-Stadt traf sie mit Vertriebenen verschiedener Nationalitäten zusammen, die ihre Fähigkeiten und Talente nutzen, um sich ein neues Leben aufzubauen. „Panama steht vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung, wenn es darum geht, auf Menschen auf der Flucht zu reagieren und sie zu schützen“, so Clements weiter. „Für diejenigen, die bereits im Land sind, ist Integration durch Eingliederung der Schlüssel. Für diejenigen, die auf der Flucht sind, unterstützen der UNHCR und seine Partner die Regierung Panamas bei der Bereitstellung humanitärer Hilfe für die Bedürftigsten.“
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