Anhaltende Dürre: Uruguay betet um Regen

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Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen in der südlichen Region Südamerikas haben im vergangenen Jahr eine schwere Dürre ausgelöst (Foto: GoV)
Datum: 23. Mai 2023
Uhrzeit: 20:15 Uhr
Ressorts: Panorama, Uruguay
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Die Menschen in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo beten um Regen angesichts einer historischen Dürre, die dazu geführt hat, dass das Hauptreservoir der Stadt nur noch für zehn Tage Wasser führt. Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen in der südlichen Region Südamerikas haben im vergangenen Jahr eine schwere Dürre ausgelöst, die die Ernten beim benachbarten Getreideproduzenten Argentinien beeinträchtigt und zu hohen Verlusten in der Landwirtschaft geführt hat. In Uruguay ist das Wasserdefizit nach Angaben der Behörden das schlimmste seit 74 Jahren. Es beeinträchtigt die Versorgung von Tausenden von Haushalten und führt zu einer schlechten Wasserqualität.

Der Wasserstand im Stausee Paso Severino, der mehr als die Hälfte der 3,5 Millionen Einwohner Uruguays versorgt, befindet sich nach Angaben des staatlichen Wasserunternehmens Obras Sanitarias del Estado (OSE) auf einem „historischen Tiefstand“ und liegt bei etwa 10 % der Kapazität. Nach den neuesten Daten verfügt das Land über 6,2 Millionen Kubikmeter Wasser, was weit von den durchschnittlichen 60 Millionen pro Monat entfernt ist. Für die Versorgung der Hauptstadt werden täglich rund 650.000 Kubikmeter benötigt. Leichte Regenfälle in den letzten Tagen „haben die Aussichten nicht verändert“, sagte OSE, obwohl für Ende dieser Woche einige Schauer vorhergesagt werden. Meteorologen bekräftigen, dass bis Juni täglich 50 Millimeter Regen benötigt werden, damit sich der Wasserstand in den Reservoirs erholen kann.

Die schwindenden Frischwasserreserven im Hauptreservoir des Landes zwangen das öffentliche Wasserversorgungsunternehmen Ende April, die Vorräte mit Wasser aus der Mündung des Río Plate zu mischen, was zu ungewöhnlich hohen Natrium- und Chloridwerten führte. Die öffentliche Wut über die Wasserknappheit wächst und am Mittwoch sind in der Hauptstadt Straßendemonstrationen geplant.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Malou

    Es ist wirklich schlimm.
    Nicht nur das es jetzt Probleme mit dem Trinkwasser gibt,
    sondern auch die Wirtschaft, hier die Viehwirtschaft,
    wird auf Jahre geschädigt sein.
    Wenig Wasser=weniger Futter=weniger Kälber.
    Das wirkt sich prägend für die nächsten Jahre aus und die Fleischpreise klettern
    in nicht gekannte Höhen für die Einheimischen.
    (Der Export wird bevorzugt)
    Auch muss man bedenken das so einiges in Mitleidenschaft gezogen wird
    was auf den ersten Blick gar nicht auf der Agenda steht.
    Ein Beispiel:
    Durch das fehlende Wasser sinken die Böden ab und die darauf stehenden Häuser mit.
    Die so entstandenen Bauschäden werden erheblich sein,
    aber wohl nirgendwo ausgewiesen werden.
    An alle die meinen
    „ach ist das toll wenn es nicht regnet und ,man den Sommer so richtig genießen kann“,
    sei gesagt das die Kehrseite der Medaille für die Betroffenen verheerende Folgen haben kann.
    Von großflächigen Bränden will ich erst gar nicht erst anfangen.
    Aber Klimawandel existiert ja nicht…

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