In Bananenstauden hat der Fusariumpilz TR4 eine verheerende Wirkung. Wissenschaftlich korrekt heißt der Pilz »Fusarium oxysporum f. sp. Cubense, Tropical Race 4« und gegen die mikroskopisch kleinen, runden Sporen, die sich im Boden festsetzen, ist kein Kraut gewachsen. Der ecuadorianische Bananensektor erwägt nun die Einfuhr der ersten Sorte, die gegen diese Art von Pilz resistent ist, die sogenannte QCAV-4-Banane. An der Queensland University of Technology (Australien) wurden Bananen entwickelt, die Infektionen mit TR4 überstehen können. Um dies zu erreichen, wurde ein Resistenzgen (RGA2) aus einer Wildbanane übertragen. Die Ergebnisse eines dreijährigen Freilandversuches mit diesen gentechnisch veränderten Bananen wurden 2017 veröffentlicht und eine der gv-Linien erwies sich als vollstängig resistent, drei weitere zu mehr als 80 Prozent resistent. QCAV-4 zeigte demnach eine Infektionsrate von 2 Prozent im Vergleich zu den herkömmlichen Bananensorten mit Infektionsraten zwischen 75 und 95 Prozent. Im Mai 2023 wurde deshalb ein Antrag zur Genehmigung der der gv-Banane bei den zuständigen Behörden in Australien eingereicht. Wenn diese neue Sorte die Tests besteht, würde sie ein Sicherheitsnetz gegen den Schädling bieten, der Bananenplantagen angreift, erklärte José Antonio Hidalgo, Exekutivdirektor der Vereinigung der Bananenexporteure Ecuadors (AEBE).
Der Schädling ist seit 2019 in der Region präsent, als er in Kolumbien entdeckt wurde, 2021 kam er nach Peru und im Januar dieses Jahres bestätigte Venezuela das Auftreten des Pilzes. Ecuador hat die Krankheit noch nicht gemeldet. In der Zwischenzeit hat der ecuadorianische Bananensektor über sein Bananencluster bereits eine Sorte importiert, die jedoch tolerant gegenüber dem Schädling ist, nämlich die Sorte Formosana 218, die über das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht (MAG), die Agentur für Regulierung, Pflanzenschutz und zoologische Kontrolle (Agrocalidad) und das Nationale Institut für Agrarforschung (Iniap) zertifiziert wurde. Die Formosan-Sorte 218 stammt aus Taiwan und wird bereits auf den Philippinen und in mittelamerikanischen Ländern wie Honduras und Costa Rica verwendet. Darüber hinaus ist die Einfuhr einer weiteren toleranten Sorte, Gal aus Israel, in Vorbereitung.
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