Verletzte nach Ausschreitungen bei Siegesfeier in Paraguay

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Datum: 29. Juni 2010
Uhrzeit: 22:35 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Bei schweren Zusammenstössen zwischen betrunkenen Fussball-Fans und Sicherheitskräften sind in Paraguay am Dienstag mindestens 20 Personen festgenommen worden. Mehrere zehntausend Fans hatten sich nach dem Sieg der paraguayischen Nationalmannschaft über Japan im Zentrum der Hauptstadt Asuncíon versammelt und zunächst friedlich den Einzug der ‚Albirroja‘ ins Viertelfinale der Fussball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gefeiert.

Laut Polizeiangaben kam es am späten Nachmittag dann jedoch zu Gewalttätigkeiten zwischen zwei rivalisierenden lokalen Fangruppen. Beamte eines Einsatzkommandos, welche die Situation unter Kontrolle bringen wollten, wurden mit Steinen und Flaschen attackiert. Mindestens drei Polizisten wurden verletzt, einer davon trug eine tiefe Schnittwunde durch einen abgebrochene Flasche davon. Auch auf Seiten der Fans wurde ein unbestimmte Anzahl von Personen verletzt, die Polizei ging mit Gummigeschossen und Tränengas gegen die Randalierer vor.

Im Rahmen der Polizeiaktion wurden bei den zumeist jugendlichen Fans zudem verschiedene Stichwaffen, zahlreiche Beutel mit Haschisch sowie alkoholische Getränke konfisziert. In Paraguay ist der Genuss von Alkohol, darunter auch Bier, erst aber einem Alter von 20 Jahren erlaubt. Das harte Durchgreifen der Polizei stiess bei den friedlich feiernden Personen jedoch auf Kritik. Die Beamten hätten keine Rücksicht auf Frauen oder Kinder innerhalb der Tumultzone genommen, so lokale Medien am Abend unter Berufung auf Augenzeugen.

Die Ausschreitungen spielten vor allem in der Nähe des bekannten Helden-Pantheons im Mikrozentrum der Metropole ab. Hier hatten viele rot-weiss gekleidete Anhänger der Nationalelf zuvor das Achtelfinale mit Spannung auf einer Grossleinwand verfolgt. Paraguay konnte sich im Achtelfinale nach 120 torlosen Minuten am Ende mit 5:3 im Elfmeterschiessen gegen Japan durchsetzten und erreichte erstmalig in seiner Geschichte die Runde der letzten Acht bei einer Fussball-Weltmeisterschaft. Staatspräsident Lugo hatte daraufhin sämtlichen Mitarbeitern im öffentlichen Dienst den Nachmittag freigegeben.

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