Brasilien setzt Waffenverkäufe nach Peru aus

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Trotz der vollständigen Öffnung des brasilianischen Marktes für ausländische Unternehmen in den letzten Jahren und der damit verbundenen Lockerung der Einfuhrbestimmungen sind die Hersteller "Taurus" und "Companhia Brasileira de Cartuchos" (CBC) nach wie vor die absoluten Marktführer beim Waffenverkauf im größten Land Südamerikas (Foto: Taurus/CBC)
Datum: 28. Mai 2023
Uhrzeit: 17:06 Uhr
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Autor: Redaktion
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Das brasilianische Außenministerium hat am Samstag (27.) die Unterbrechung der Waffenverkäufe von Brasilien an Peru bekannt gegeben. Die Entscheidung wurde als Reaktion auf die politische und soziale Instabilität getroffen, mit der das Nachbarland derzeit konfrontiert ist. Die Maßnahme wurde vom brasilianischen Bundeskanzler Mauro Vieira nach einer Anfrage der Kongressabgeordneten Fernanda Melchionna (PSOL) bekannt gegeben, die eine Untersuchung des Exports von Geschossen nach Peru während des Endes der Regierung Bolsonaro gefordert hatte. Während einer Anhörung in der Abgeordnetenkammer erklärte Vieira, dass keine weiteren Waffen nach Peru verkauft werden, wobei er klarstellte, dass die derzeit dort befindlichen Waffen bereits vor drei Jahren verkauft wurden. Er betonte, dass es keine neuen Waffenexporte in das Nachbarland geben werde, solange die instabile Lage andauere.

Peru kann trotz der Aussetzung der Verkäufe durch die brasilianische Regierung allerdings weiterhin Waffen vom Privatsektor kaufen. Aus den Daten des Ministeriums für Entwicklung, Industrie, Handel und Dienstleistungen geht hervor, dass das Land zwischen Januar und April dieses Jahres Schusswaffen und Munition im Wert von 1,44 Millionen Reais eingeführt hat. Im vergangenen Jahr belief sich der Gesamtwert der Verkäufe auf 6,5 Millionen Reais (1 US-Dollar entspricht 4,99 Reais). Die Entscheidung Itamaratys fällt in eine Zeit politischer Instabilität in Peru, in der der Präsident Pedro Castillo abgesetzt wurde und es im ganzen Land zu gewaltsamen Protesten kam, bei denen mehr als 60 Menschen bei Zusammenstößen mit der Polizei ums Leben kamen. Die Andenrepublik wird derzeit von Präsidentin Dina Boluarte, der ehemaligen Vizepräsidentin von Castillo, geführt, die vom Außenministerium vorgeladen wurde, um über ihre mögliche Verantwortung für die Todesfälle während der Proteste auszusagen.

Die Aussetzung der Waffenverkäufe von Brasilien an Peru spiegelt die Sorge der brasilianischen Regierung wider, nicht zur Eskalation der Gewalt in einem Nachbarland beizutragen, das sich in einer politischen und sozialen Krise befindet. Itamaraty möchte mit dieser Entscheidung Maßnahmen ergreifen, die zur Stabilisierung der Lage in Peru beitragen können.

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