Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat am Montag (12.) einen Alphabetisierungsplan für Kinder vorgestellt. Nach seinen Worten hat der brasilianische Staat in den letzten Jahren bei der Alphabetisierung von Kindern „völlig versagt“. Er beschuldigte die Regierung des ehemaligen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro, das Bildungsbudget gekürzt und damit mehr als eine Million Kinder, die die Grundschule besuchen, „im Stich gelassen“ zu haben. Der Plan „Compromiso Nacional de la Alfabetización Infantil“ (Nationales Engagement für die Alphabetisierung von Kindern) beinhaltet einen föderalen Pakt mit den Gouverneuren. In seiner Rede betonte Lula, dass die Mittelschicht in den letzten Jahren aufgrund der mangelnden Qualität der Bildung und der Unterbewertung der Lehrergehälter dazu getrieben wurde, sich für private Bildungseinrichtungen zu entscheiden.
In Begleitung des Bildungsministers Camilo Santana erinnerte Lula daran, dass im Jahr 2021 mehr als die Hälfte der Kinder die zweite Klasse der Grundschule beendet haben, ohne lesen und schreiben zu können. „Mehr als 1 Million Kinder wurden bei der Alphabetisierung ihrem Schicksal überlassen“, behauptete Lula und zielte damit auf seinen Vorgänger Bolsonaro und das 2017 vom damaligen Präsidenten Michel Temer initiierte Gesetz zur Begrenzung der öffentlichen Ausgaben ab, mit dem der Haushalt für 20 Jahre eingefroren wurde, eine Maßnahme, die letzten Monat geändert wurde. „Die Verzögerung bei der Alphabetisierung ist darauf zurückzuführen, dass der brasilianische Staat in den letzten Jahren kläglich versagt hat. Er hat versagt, weil er dachte, die Übertragung von Mitteln auf die Grundschulen sei eine Ausgabe und würde den Haushaltsausgleich gefährden. Er hat versagt, weil er keine qualitativ hochwertige Schulspeisung garantiert hat. Er hat versagt, weil der vorherige Präsident – als die Pandemie die Schließung von Klassenzimmern zur Folge hatte – keine Notlösungen für das Bildungswesen forderte, sondern Leugnung und Hassreden vorzog“, so Lula.
In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass Brasilien trotz des seit drei Jahrzehnten bestehenden Bildungsnetzwerks zwischen dem Bundesstaat, den Regierungen und den Gemeinden „beschämende Rückschläge“ im Bereich der Bildung erlitten habe. „Es ist etwas so Einfaches, so Leichtes, so Sichtbares für uns alle, dass es jedes Jahr passieren sollte, aber leider haben wir in Brasilien eine sehr dunkle Periode erlebt, in der die föderalen Einheiten nicht miteinander gesprochen haben“, klagte er und bezog sich dabei auf die Bolsonaro-Jahre (2019-2022), in denen der Pakt mit den oppositionellen Gouverneuren aufgehoben wurde.
Zielsetzung
Nach Angaben des Bildungsministeriums werden in das angekündigte Programm bis 2026 zwei Milliarden Reais (400 Millionen US-Dollar) investiert, mit dem Ziel, dass alle Kinder in öffentlichen Schulen bis zur zweiten Klasse das Lesen lernen können. Ein weiteres Ziel des Programms ist die Wiederherstellung der Lernfähigkeit von Kindern, die während der Covid-19-Pandemie die Lese- und Schreibphase durchlaufen haben. Die Regierung berichtete, dass sie zusammen mit der Unesco (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) ein System der nationalen Anerkennung guter kommunaler und staatlicher Praktiken im Rahmen des Alphabetisierungsprogramms aufbaut.
Sehr witzig dieser Lula. Er war doch der Beführworter von den Einschränkungen und Schliessungen der Schulen in der Pandemie und hat dann noch eine Impfpflicht einführen wollen! Und dann diese bescheuerten Masken! Bolsonaro war nämlich gegen alle Einschränkungen, weil er wusste, dass die meisten Menschen von der Hand in den Mund leben und diese Grippe überleben werden.
Als Präsident hatte er aber kein Einfluss, was die Gouverneure in ihren Staaten machen!
Und jetzt dem Bolsanoro die Schuld in die Schuhe schieben ist schon frech!