In Paris wird derzeit dem ehemaligen Militärmachthaber Panamas, Manuel Noriega, der Prozess gemacht. Nachdem er die letzten 20 Jahren in amerikanischen Gefängnissen verbracht hat, muss er sich nun in Frankreich wegen Geldwäsche aus Drogengeschäften verantworten. Der 76-Jährige soll in den 80er Jahren rund US $ 2.8 Millionen Dollar aus Drogengeschäften auf Konten französischer Banken gewaschen haben.
Der Pariser Staatsanwaltschaft Michel Maes hat für die Verbrechen von Noriega heute eine 10 jährige Haftstrafe gefordert. Noriega wurde bereits 1990 nach der US-Invasion in Panama festgenommen und 1992 in den USA wegen Erpressung und Korruption zu 40 Jahren Haft verurteilt. Später wurde Noriegas Haft wegen guter Führung auf 17 Jahre verkürzt. 1999 verurteilte ein französisches Gericht Noriega in Abwesenheit wegen Geldwäsche und beantragte seine Auslieferung. In seinem einstündigen Plädoyer argumentierte Staatsanwalt Michel Maes, dass „die Rolle von Noriega einfach klar war: Panama schützte in der Regierungszeit von Noriega die regelmäßigen Transporte von Drogen. Noriega erhielt von einem Drogenkartell in Medellin dafür Geld, welches er auf Konten französischer Banken gewaschen hat. Ich kann nichts anderes sagen, als daß er schuldig ist“, so Maes.
Die Drug Enforcement Administration, „DEA”, wichtigste Drogenbekämpfungsbehörde der USA, wirft Noriega vor, maßgeblich im Drogenhandel und -import nach den USA beteiligt gewesen zu sein, indem er Panama als scheinbar neutrale Basis für unkontrollierte Einfuhr von Drogen nach den USA bereitgestellt hatte und sich das entsprechend bezahlen ließ. 1986 enthüllten US-Medien, dass Noriega seit mindestens zehn Jahren auf der Gehaltsliste der CIA stand. Da Waffen über Panama an die Contra-Rebellen in Nicaragua gingen, die die linksgerichteten Sandinisten stürzen sollten, verschloss die CIA im Gegenzug die Augen davor, dass Noriega Geschäfte mit dem Medellín-Kartell machte. US-Richter entschieden am 17. Juli 2007, dass Noriega im September des selben Jahres an Frankreich ausgeliefert wird. In Frankreich wurde er in einem Geldwäscheverfahren zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. In Panama wurde er 1993 in Abwesenheit wegen des Mordes an dem Dissidenten Hugo Spadafora zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt.
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