Die Präsidenten von Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Surinam und Venezuela sowie anderer Länder, die als Kooperationspartner im Amazonasgebiet gelten, werden vom 4. bis 9. August in Belém do Pará, Brasilien, zum Amazonas-Gipfel zusammenkommen. Gemeinsam versuchen sie, ihre Zusammenarbeit im Amazonasgebiet zu verstärken, um Schutzmaßnahmen für das weltgrößte Ökosystem zu artikulieren. Der WWF warnt vor einem Scheitern des Amazonas-Gipfels. Dr. Konstantin Ochs, Projektmanager Südamerika beim WWF Deutschland, ordnet die Wichtigkeit des Amazonas-Gipfels ein:
„Der Mensch hat es geschafft, bereits 17% des Amazonasregenwaldes abzuholzen. Fast ein Viertel der grünen Lunge der Erde ist also schon amputiert. Die ungebremste Ausweitung der Landwirtschaft, allen voran die Viehzucht und der Sojaanbau, ist der Amazonaskiller Nummer eins. Hinzu kommt der illegale Goldabbau, der die Entwaldung weiter vorantreibt, Flüsse verschmutzt, Menschen vergiftet, indigene Völker und Schutzgebiete bedroht. Um den Amazonas vor dem Kipppunkt und seinen verheerenden Folgen für das Weltklima zu bewahren, muss die Entwaldung jetzt gestoppt werden. Der WWF fordert deshalb im Namen aller Menschen der Erde, dass 80% des Amazonasgebiets unter Schutz gestellt werden. Auch müssen die Akteure der entwaldungstreibenden Lieferketten in die Pflicht genommen und kontrolliert werden. Nachhaltige Landwirtschaft ohne Abholzung muss mit politischen Maßnahmen attraktiv gemacht werden. Länderübergreifende Schutzgebietsausweisung, Achtung und Ausweitung der Rechte indigener Völker, die Inwertsetzung des biologischen und kulturellen Reichtums des Amazonasgebietes und die Bereitstellung von Geldern sind dafür sofort nötig. Die EU muss sich diesen Zielen ebenso anschließen, da sie, nach China, der zweitgrößte Treiber der Abholzung im Amazonas ist. Es ist kurz vor 12 für das Weltklima, der Amazonas-Gipfel darf nicht scheitern und wir sitzen dabei alle in demselben Boot.“
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