Nach einem Juli, der sich auf Kuba als der heißeste seit Jahrzehnten erwies, hat die Hauptstadt Havanna einen seit über 100 Jahren bestehenden Temperaturrekord gebrochen. „Der August löste den sehr warmen Juli ab, und praktisch jeder Tag wies bemerkenswerte Werte auf“, so Experten des Instituts für Meteorologie am Freitag (11.) gegenüber dem kubanischen Fernsehen. Am Donnerstagmittag Ortszeit meldete die Casablanca-Station „einen Höchstwert von genau 37 Grad Celsius, ein Wert, der den Rekord für einen Augustmonat in der gesamten Provinz Havanna um ein halbes Grad übertrifft“. Die Behörde wies darauf hin, dass der Rekord relevant ist, da das Institut über Daten seit 1909 verfügt.
Die Temperaturen werden im Schatten gemessen, so dass die von den Bewohnern wahrgenommene Wärmeempfindung viel höher ist, was die Hauptstädter dazu zwingt, sich in den Schatten zu flüchten oder die Ferien zu nutzen, die auf Kuba gerade im Juli und August liegen. Dieser Wert ist auch für den westlichen Teil der Insel ungewöhnlich, da die Rekorde normalerweise im Osten des Landes aufgestellt werden. Diese Woche veröffentlichte die offizielle Zeitung Granma einen Monatsbericht des Instituts für Meteorologie, wonach der Juli der heißeste Juli seit 1951 war. Am 10. und 17. Juli sowie in der Woche zwischen dem 22. und 29. Juli lag die Durchschnittstemperatur bei über 29 Grad Celsius.
Laut dem Wetterbeobachtungsbulletin des Instituts für Meteorologie wurden an ebenso vielen Wetterstationen 17 bestätigte Höchsttemperaturrekorde gemeldet. Der höchste Wert von 39 Grad wurde am 22. Juli in Jucarito, Granma, gemessen. Auch Kuba befindet sich in der Wirbelsturmsaison, so dass die Experten sowohl die Temperatur der Atmosphäre als auch die des Meerwassers sorgfältig überwachen. Obwohl die Insel bisher von keinem Wirbelsturm/Hurrikan heimgesucht wurde, erwarten die Experten, dass sich in der verbleibenden Zeit bis zum 30. November neun Wirbelstürme im Nordatlantik, im Golf von Mexiko und in der Karibik bilden werden.
Das vergangene Jahr war für Kuba das drittwärmste in sieben Jahrzehnten, mit 0,88 Grad Celsius über dem Durchschnitt, so der Bericht “Estado del Clima en Cuba 2022″ des Instituts für Meteorologie (Insmet) und des Instituts für Meereswissenschaften. Den Aufzeichnungen zufolge sind die Durchschnittstemperaturen seit 1951 um ein Grad Celsius gestiegen (von 25 auf 26 Grad), und die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen wird. Das Jahr 2022 war durch „zahlreiche extreme Wetter- und Klimaereignisse“ gekennzeichnet, darunter Dürren, Küstenüberschwemmungen, tropische Wirbelstürme und mehrere Perioden großer Hitze, heißt es in dem Papier.
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