Gefährdete Galapagos-Schildkröten leiden unter menschlichem Abfall

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Von den 15 Arten von Riesenschildkröten, die einst auf den Galapagos-Inseln lebten, sind heute drei ausgestorben (Foto: (Diego F. Cisneros-Heredia /Archivo Laboratorio de Zoología Terrestre, Instituto IBIOTROP-USFQ)
Datum: 09. November 2023
Uhrzeit: 11:44 Uhr
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Autor: Redaktion
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Einer am Mittwoch (8.) veröffentlichten Studie zufolge verschlucken die gefährdeten Galapagos-Riesenschildkröten trotz eines Verbots von Einwegplastikartikeln auf dem ecuadorianischen Archipel weiterhin Plastik und anderen menschlichen Abfall. Laut der Studie der Charles Darwin Foundation, die sich für den Schutz der Galapagos-Inseln einsetzt, verschlucken Schildkröten der Art Chelonoidis porteri in und um städtische Zentren auf der Insel Santa Cruz Plastik. Die Forscher analysierten 5.500 Proben von Fäkalien in Gebieten, in denen die Schildkröten mit menschlichen Aktivitäten in Berührung kommen, und fanden 597 Stücke von Abfällen menschlichen Ursprungs – hauptsächlich Plastik, aber auch Glas, Metall, Papier, Pappe und Stoff.

Im Vergleich dazu entdeckten die Wissenschaftler in den 1.000 Proben, die in geschützten Gebieten des Galapagos-Nationalparks gesammelt wurden, nur zwei Teile menschlichen Mülls. „Riesenschildkröten brauchen bis zu 28 Tage, um zu verdauen, was sie gefressen haben“, so Karina Ramon, die Hauptautorin der Studie. „Wir sind daher besorgt über die Auswirkungen, die die Aufnahme von nicht-organischen Abfällen auf ihre Gesundheit haben kann“, fügte sie hinzu und verwies auf das Risiko eines Darmverschlusses, Verletzungen und hormonelle Veränderungen aufgrund chemischer Bestandteile. Seit 2015 ist die Verwendung von Einwegplastikartikeln wie Strohhalmen und Tüten auf Galapagos verboten. In der Praxis wird das Verbot jedoch nur unzureichend durchgesetzt.

Die Studie zeigt, dass der Schutz des Nationalparks „für das Wohlergehen der endemischen Arten von entscheidender Bedeutung ist“, so Mitautor Santiago Ron. Von den 15 Arten von Riesenschildkröten, die einst auf den Galapagos-Inseln lebten, sind heute drei ausgestorben. Der Galapagos-Archipel, rund 1.000 Kilometer vor der Küste Ecuadors gelegen, beherbergt eine Flora und Fauna, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist. Die Beobachtung dieser Wunder veranlasste den britischen Wissenschaftler Charles Darwin, im 19. Jahrhundert seine bahnbrechende Theorie der Evolution durch natürliche Selektion zu entwickeln.

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