Zollbeamte haben auf einem Flughafen in der peruanischen Hauptstadt Lima 4.001 lebende Schildkröten beschlagnahmt, die nach Indonesien geschmuggelt werden sollten. Die Eier und das Fleisch der Süßwasserschildkröten gelten in diesem Teil der Welt als Delikatesse. Die Beamten stellten fest, dass die Ausfuhrpapiere für die Sendung nicht in Ordnung waren und bei einigen Tieren die Art und bei anderen das Alter falsch angegeben war. Die Schildkröten wurden in ein zugelassenes Zuchtzentrum in Lima gebracht. Dort werden sie betreut, bis über ihren endgültigen Bestimmungsort entschieden wird, so die Beamten. Sie fügten hinzu, dass bisher noch keines der Reptilien gestorben sei.
Die Umweltbeamten erklärten, dass es sich bei mehr als 400 der Tiere um südamerikanische Flussschildkröten (Podocnemis expansa) handelte, deren „legale Herkunft nicht bestimmt werden konnte“. Die Südamerikanische Flussschildkröte wurde 1996 von der Internationalen Union zur Erhaltung der Natur (IUCN) nicht als bedroht eingestuft, als ihr Status bewertet wurde. Inzwischen hat eine Arbeitsgruppe der IUCN jedoch empfohlen, die Art aufgrund ihrer rückläufigen Bestände wieder als „stark gefährdet“ einzustufen. Bei den verbleibenden Reptilien handelt es sich um Taricaya-Schildkröten (Podocnemis unifilis), die auch als gelb gefleckte Flussschildkröten bekannt sind, aber ihr geschätztes Alter stimmte nicht mit den Angaben in den Unterlagen überein.
Die peruanische Behörde für Forstwirtschaft und Wildtiere (Serfor) teilte mit, dass eine Ausfuhrgenehmigung für Taricaya-Schildkröten mit einem Alter zwischen einem und drei Jahren erteilt worden sei, die beschlagnahmten Reptilien jedoch viel jünger seien. Serfor rettet jedes Jahr Tausende von Tieren vor illegalen Händlern. Laut Serfor gehören Affen, Schildkröten und Papageien zu den beliebtesten Tieren für Schmuggler.
Leider kein Kommentar vorhanden!