Zum ersten Mal in der Geschichte der Dominikanischen Republik wurde dank eines bahnbrechenden Projekts unter der Leitung der dominikanischen Stiftung für Meeresstudien (Fundemar) am 14. März DNA aus Korallen entnommen. Bislang wurden die DNA-Proben zur Analyse ins Ausland geschickt, doch dieses innovative Projekt hat die Situation verändert. Das Projekt wurde als Reaktion auf die Korallenbleiche von 2023 ins Leben gerufen, die ein alarmierendes Sterben dieser Meeresorganismen verursachte. Die DNA-Extraktion ist entscheidend, um zu verstehen, welche Korallengenotypen dieses verheerende Ereignis überleben konnten.
Rita Sellares, Geschäftsführerin von Fundemar, erklärte gegenüber Diario Libre, dass diese molekularen Techniken, obwohl sie neu sind, bei der Umweltsanierung immer mehr an Bedeutung gewinnen. Sie wies darauf hin, dass sie es nicht nur ermöglichen, die genetische Vielfalt der Korallen zu kennen, die für ihr Überleben angesichts von widrigen Ereignissen wie Krankheiten und Bleichen entscheidend ist, sondern auch den genetischen Fluss und die Verbindungen zwischen den Populationen zu verstehen. Dieses Wissen ist von grundlegender Bedeutung, um eine effiziente sexuelle Fortpflanzung zu fördern und die Widerstandsfähigkeit von Korallenriffen zu gewährleisten.
Neben den wissenschaftlichen Fortschritten verfügt das Land bereits über ein molekularbiologisches Labor für die Extraktion von Korallen-DNA, das auch als Instrument zur Entwicklung lokaler Kapazitäten diente. So fand der erste Workshop zur DNA-Extraktion statt, an dem Techniker verschiedener Organisationen und Institutionen teilnahmen, darunter das Umweltministerium, die Nationale Behörde für Meeresangelegenheiten, Cibima, das Nationale Aquarium, das Dominican Reef Network, die Eco-Bahia Foundation, die Capcana Foundation, die Puntacana Group und CEBSE.
Das Projekt wurde von der französischen Botschaft finanziert und von Fundemar in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium durchgeführt. Im Rahmen eines Abkommens zwischen der Universität Cartagena, Kolumbien, und Fundemar nahmen außerdem Experten für Molekularbiologie wie Dr. Parmenio Suescu und Dr. Natalia Caravantes aus Kolumbien bzw. Mexiko an dem Workshop teil. Dieser Meilenstein stellt einen wichtigen Fortschritt in der Erforschung und Erhaltung der Korallenriffe in der Region dar und unterstreicht das Engagement der Dominikanischen Republik für den Schutz ihrer marinen Artenvielfalt.
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