Brasilianischer Geopark erhält UNESCO-Anerkennung

Der Geopark Terra dos Gigantes (Land der Giganten) in Uberaba in der Region Triângulo Mineiro im Bundesstaat Minas Gerais wurde von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) zum Weltgeopark erklärt. Dieses weitläufige Gebiet ist eine Fundgrube für die paläontologische und geologische Forschung. Mit dieser jüngsten Anerkennung verfügt Brasilien nun über sechs international anerkannte Geoparks. Geoparks sind definiert als geografische Gebiete mit geologischem Erbe von internationaler Bedeutung. Die Verwaltung dieser Gebiete konzentriert sich auf die Bewahrung ihres natürlichen, historischen und kulturellen Erbes und fördert gleichzeitig Bildung, Tourismus und nachhaltige Entwicklung. Am 27. März dieses Jahres nahm die UNESCO 18 neue Parks in ihre Liste auf, so dass sich die Gesamtzahl auf 213 in 48 Ländern erhöht. Die Anerkennung des brasilianischen Geoparks durch die UNESCO basierte auf Studien des Geologischen Dienstes Brasiliens (SGB), die 2012 begonnen wurden.

Der Geopark von Uberaba erstreckt sich über 4.523,957 Quadratkilometer und umfasst die gesamte Gemeinde von Minas Gerais. In der Region wurden Fossilien, Zähne, Eier und Gelege von Dinosauriern aus der Oberkreidezeit entdeckt, deren Alter auf 80 bis 66 Millionen Jahre geschätzt wird. Eine herausragende Entdeckung sind die Knochen des Uberabatitan ribeiroi, des größten Dinosauriers, der jemals in Brasilien gefunden wurde – einer der letzten Titanosaurier (vom lateinischen „titanic lizard“) auf dem Planeten, der 27 Meter lang und 14 Meter hoch war. Das SGB hat die Entdeckung von Fossilien großer fleischfressender Theropoden in diesem Gebiet gemeldet, darunter der Abelissaurus (Abelisaurus comahuensis), der etwa acht Meter groß war. Außerdem wurden Krokodilomorphe wie der Uberabasuchus terrificus gefunden, die im Dinosauriermuseum von Peirópolis im Geopark von Uberaba ausgestellt sind.

Der Geologe Carlos Schobbenhaus, einer der Initiatoren des SGB-Geopark-Projekts und Mitverfasser der Studie, die den Antrag des Geoparks unterstützt, erläutert die Bedeutung dieses Geoparks und seine geowissenschaftliche Relevanz. Das Gebiet ist bekannt für seine Dinosaurierfossilien und andere bedeutende Arten. Es verfügt über paläontologisch interessante Geostätten, die für Besucher zugänglich sind und geokonserviert werden müssen, da dort Fossilien entdeckt wurden und das Potenzial für neue Funde vorhanden ist. „Ein großer Teil der Erdgeschichte ist in Brasilien vertreten“, fügte er hinzu. Der Geopark Terra dos Gigantes umfasst sechs Geosites (Ponte Alta, Caieira, Univerdecidade, Serra da Galga, Santa Rita und Vale Encantado) sowie zwei nicht geologische Stätten (das Dinosauriermuseum und das Kalkmuseum).

Bewerbung

Die archäologischen Stätten von Uberaba sind seit den 1940er Jahren Anziehungspunkt für paläontologische Forschungen. Im Jahr 2012 legte die SBG eine Studie vor, die die Grundlage für den Antrag der Region auf weltweite Anerkennung durch die UNESCO bildete. Im Jahr 2022 besuchten Forscher das Gebiet, um das geologische Inventar zu erweitern. Im Jahr 2023 wurde die Karte des geologischen Erbes des Geoparks Uberaba veröffentlicht. Nach Angaben des Sekretariats für Kultur und Tourismus von Minas Gerais bringt diese Anerkennung „Uberaba und den Bundesstaat auf eine neue touristische Route, was zu mehr wirtschaftlicher Entwicklung, Beschäftigung und Einkommen für die Region führt“. Ein weiterer Punkt, den das Sekretariat hervorhebt, ist, dass das UNESCO-Siegel die wissenschaftliche Erforschung des geologischen Erbes fördert und die Wertschätzung der kulturellen und historischen Bedeutung des Gebietes steigert.

Andere Geoparks

Zu den anderen brasilianischen Geoparks gehören Seridó im Bundesstaat Rio Grande do Norte, Araripe im Bundesstaat Ceará und Caminhos dos Cânions do Sul, Quarta Colônia und Caçapava do Sul, alle im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Die Ernennung zum globalen Geopark ist vier Jahre lang gültig. Danach werden die Regionen einem Revalidierungsverfahren unterzogen, bei dem der Betrieb und die Qualität der einzelnen Einheiten neu bewertet werden.