Höchstgelegenes astronomisches Observatorium der Welt in Chile

Im südamerikanischen Land Chile wurde das Atacama-Observatorium (TAO) der Universität Tokio eingeweiht. Es ist das höchstgelegene der Welt, liegt 5.640 Meter über dem Meeresspiegel und wurde 26 Jahre lang gebaut. Das astronomische Observatorium befindet sich auf dem Gipfel des Cerro Chajnantor, im Inneren eines Lavadoms in der Atacama-Wüste im Norden Chiles. Laut einer Erklärung der Universität Tokio soll das Teleskop dazu beitragen, die Natur des Universums und den Ursprung des Lebens zu verstehen. „Sein Hauptziel ist es auch, die nächste Generation von Forschern an den Universitäten auszubilden, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung junger Forscher liegt“, heißt es in der Erklärung.

Geschichte des Baus des Observatoriums

Das Projekt wurde 1998 von Professor Yuzuru Yoshii ins Leben gerufen. Nach dem Bau eines Pilot-Teleskops mit einem Durchmesser von 1 Meter im Jahr 2009 wurde es im Guinness-Buch der Rekorde als das höchstgelegene Observatorium der Welt eingetragen. Im Jahr 2012 wurde dann mit dem groß angelegten Bau des TAO-Teleskops mit einem Durchmesser von 6,5 Metern begonnen. Im Jahr 2018 wurde mit dem Bau der Straßen zum Teleskop begonnen, und im Jahr 2020 wurde mit dem Bau des Gipfelbereichs begonnen. Im Jahr 2023 wurde das Beobachtungsgebäude fertiggestellt, nachdem die Stahlkonstruktion des Gehäuses montiert und Rotationstests durchgeführt worden waren. Die Installation, einschließlich des Gehäuses, wurde nun 2024 abgeschlossen. Nach Angaben der Universität werden die wissenschaftlichen Beobachtungen im Jahr 2025 beginnen, um die größten Rätsel der Astronomie zu ergründen: die Entstehung von Galaxien und den Ursprung der Planeten.

Warum wird ein astronomisches Observatorium so hoch oben in Chile gebaut?

Nach Angaben der Universität besteht der Hauptvorteil eines so hoch gelegenen Teleskops darin, dass es möglich ist, Licht einzufangen, das von anderen Observatorien nicht gesehen werden kann. „Da die Luft am TAO-Standort dünn und trocken ist, mit sehr wenig Wasserdampf in der Atmosphäre, ist es möglich, fast den gesamten Wellenlängenbereich des nahen Infrarots (0,9-2,5 Mikrometer) zu beobachten. Und sogar der längste Wellenlängenbereich im mittleren Infrarot (30 Mikrometer)“, erklärte die Universität. Der Standort ist bereits für seine Vorteile bei der Installation dieser Art von Ausrüstung bekannt. TAO liegt weniger als 5 Kilometer vom Observatorium Llano de Chajnantor entfernt, wo sich das Atacama Large Millimeter Array (ALMA) befindet, eines der weltweit führenden Teleskope. Im Vergleich zu Satellitenteleskopen haben bodengestützte Teleskope den Vorteil, dass sie Bilder mit höherer Auflösung liefern können. Das liegt daran, dass sie größere Öffnungen haben.