Auch wenn es zunächst seltsam erscheinen mag: Elektrofahrräder oder E-Bikes bieten mehr gesundheitliche Vorteile, als manche Menschen glauben. Stärkere Muskeln, eine längere Lebensdauer, eine bessere Herzgesundheit und die Möglichkeit, sich relativ schweißfrei fortzubewegen, sind nur einige der erwiesenen Vorteile. „Wir wissen, dass regelmäßige körperliche Betätigung das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes senkt, und die Intensität der körperlichen Betätigung beim Power Cycling reicht aus, um diese gesundheitlichen Wirkungen zu erzielen“, sagt Amund Riiser, Mitautor der unterstützenden Forschungsarbeit und Dozent für Sportwissenschaft und Leiter des Forschungsprogramms an der Western Norway University of Applied Sciences in Norwegen. Unabhängig von Marken- oder Modellpräferenzen nimmt die Nutzung von Elektrofahrrädern weltweit rasant zu. Daten des US-Energieministeriums zeigen, dass im Jahr 2019 in den USA 287.000 Elektrofahrräder verkauft wurden. Bis 2022 wird diese Zahl auf mehr als 1 Million steigen.
Und die Vereinigten Staaten sind nicht einmal der Hauptmarkt für Elektrofahrräder in der Welt. In Europa gibt es in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und den Niederlanden mehr E-Bike-Nutzer pro Kopf. In der Schweiz ist jedes siebte verkaufte Fahrrad ein E-Bike, und in China gibt es vielerorts mehr E-Bikes auf den Straßen als Autos. Wachsendes Bewusstsein der Menschen für Umweltbelange, E-Bikes mit den Vorteilen eines Fahrrads gepaart mit dem Vorteil der größeren Reichweite durch Akku insbesondere für Freizeitaktivitäten, da sie den Spaß am Radfahren mit der Eignung eines Automobils verbinden, findet auch in Lateinamerika immer mehr Anhänger. In den größeren Städten von Brasilien, Argentinien, Chile und Peru sind immer mehr E-Bikes auf den Straßen zu sehen und ermöglichen den Verbrauchern auch die Navigation durch unwegsames Gelände, das ohne Elektromotor sonst nur schwer zu bewältigen wäre.
Auch im Tourismus erfreut sich das „Bicicleta Elétrica“ zunehmender Beliebtheit und gerade in den Höhenlagen der Anden gibt es so viele wunderschöne Touren, die mit dem Rad bislang kaum zu machen waren. Nicht unbedingt wegen der Straßenverhältnisse; mit denen kommen gute Bikes schon klar. Nein, es ist vor allem der Sauerstoffmangel, der selbst sportlichen Reisenden zu schaffen macht, wenn sie dort oben in die Pedale treten wollen und nun auf E-Mountainbikes in die Pedalen treten. Der technologische Fortschritt und leichte Materialien tragen dazu bei, dass der E-Bike-Markt rasant wächst. Andererseits dürften die hohen Kosten von E-Bikes im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern das Marktwachstum insbesondere in den Ländern Lateinamerikas behindern.
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