Das südamerikanische Land Peru ist nicht nur bekannt für unvergessliche Erlebnisse und eine reiche Kultur, sondern auch für seine beeindruckenden Landschaften und die abwechslungsreiche Flora und Fauna. Laut dem Nationalen Dienst für geschützte Naturgebiete von Peru beherbergt das Land beispielsweise mit 1879 identifizierten Arten die größte Vogelvielfalt der Welt. Die einzigartigen gefiederten Geschöpfe sind nicht nur faszinierend zu beobachten, sondern auch Zeugnisse der reichen und vielfältigen Ökosysteme Perus. Dabei stechen einige geschützte Vogelarten besonders hervor:
Die Inkaseeschwalbe (Larosterna inca) ist eine auffällige Vogelart mit einem charakteristischen schwarzen Gefieder, weißen Schnurrhaaren und einem roten Schnabel. Sie lebt entlang der peruanischen Küste und ist besonders häufig in der Stadt Paracas in der Region Ica anzutreffen, die für ihre reiche Meeresfauna und einzigartigen Küstenlandschaften bekannt ist. Diese Region bietet der Inkaseeschwalbe ideale Lebensbedingungen mit ihren felsigen Küsten und reichhaltigen Nahrungsquellen aus dem kalten Humboldtstrom.
Mit seinem leuchtend orangefarbenen Gefieder und der auffälligen, halbrunden Federhaube bei den Männchen, ist der Felsenhahn (Rupicola Peruviana) ein markanter Vogel der Amazonasregion. Seine Heimat ist der Manu Nationalpark zwischen den Regionen Cusco und Madre de Dios, UNESCO-Weltnaturerbe und eines der artenreichsten Gebiete der Welt. In den dichten Regenwäldern und bergigen Landschaften des Parks findet der Felsenhahn ideale Bedingungen für Brut und Nahrungssuche, seine spektakulären Balzrituale sind ein beeindruckendes Schauspiel.
Im Colca Canyon in der Region Arequipa, einer der tiefsten Schluchten der Welt, ist der majestätische Andenkondor (Vultur Gryphus) beheimatet. Als einer der größten flugfähigen Vögel der Welt beeindruckt der Andenkondor mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,3 Metern. Die thermischen Aufwinde im Tal machen es zu einem beliebten Ort, um die beeindruckenden Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beim Gleitflug zu beobachten.
In den dichten Bergnebelwäldern „Bosques de Aliso“ in der Region La Libertad an der Nordküste lebt der Purpurrückenkolibri (Colibri coruscans), bekannt für seine lebhaften Farben und sein territoriales aggressives Verhalten.
Die Schnurrbarteule (Xenoglaux loweryi) findet ihren Lebensraum in den feuchten Wäldern der Anden in den nördlichen Regionen Amazonas und San Martin. Diese Gebiete bieten mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna dieser seltenen Eulenart einen perfekten Lebensraum. Diese kleine Eulenart zeichnet sich durch ihre auffälligen, einem Schnurrbart ähnelnden Gesichtsfedern aus.
In den Trockenwäldern des historischen Schutzgebietes Bosque de Pomác in Lambayeque lebt der Peruanische Cortorrama (Phytotoma raimondii). Neben sehenswerten historischen Stätten punktet das Gebiet mit einer einzigartigen Vegetation, die diesem seltenen Vogel Nahrung und Unterschlupf bieten. Der Peruanische Cortorrama lässt sich an seiner charakteristischen roten Brust erkennen, besonders ist auch sein soziales Verhalten.
Der Fringilo Inca Grande (Incaspiza pulchra) findet sich in den Regionen Lima, Áncash und La Libertad. Die Lebensräume in diesen Küsten- und Bergregionen reichen von trockenen Wüsten bis zu grünen Tälern. Dank seiner lebhaften Färbung ist der Fringilo Inca Grande schön anzusehen, Kenner schätzen zudem seine melodischen Gesänge.
Im Utcubambatal nahe der Festung Kuélap, erbaut von der Zivilisation der Chachapoyas in der Region Amazonas, lebt der Spatelschwanzkolibri (Loddigesia mirabilis). Die Region zeichnet sich aus durch ihre üppigen Täler und Nebelwälder, die eine ideale Umgebung für diesen auffälligen und seltenen Kolibri bieten. Seine außergewöhnlich langen Schwanzfedern machen den Spatelschwanzkolibri zu einem der faszinierendsten Vögel der Welt.
Dank Perus Bemühungen für den Schutz seines Naturerbes ist das Land ein Top-Reiseziel für Vogelbeobachter und nimmt regelmäßig Spitzenplätze beim Global Big Day ein. Für mehr als die Hälfte der deutschen Besucher ist Vogelbeobachtung einer der Hauptreisegründe.
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