Eine norwegische Menschenrechtsstiftung hat am Donnerstag (18.) ihren jährlichen Preis an den inhaftierten kubanischen Dissidentenführer Luis Manuel Otero Alcantara für seinen „furchtlosen Widerstand gegen Autoritarismus durch Kunst“ verliehen. Vier frühere Preisträger des Rafto-Preises – Aung San Suu Kyi aus Myanmar, Jose Ramos-Horta aus Osttimor, Kim Dae-jung aus Südkorea und Shirin Ebadi aus dem Iran – erhielten später den Friedensnobelpreis. Der diesjährige Friedenspreis wird am 11. Oktober in Oslo bekannt gegeben. „Der Rafto-Preis 2024 soll die Bedeutung der Arbeit von Luis Manuel Otero Alcantara und anderen Künstlern bei der Infragestellung von Machtstrukturen und der Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten sowohl auf Kuba als auch weltweit hervorheben“, so die norwegische Stiftung in einer Erklärung.
Ein kubanisches Gericht verurteilte den Künstler und Dissidenten 2022 in einem viel beachteten Fall zu fünf Jahren Gefängnis. Menschenrechtsgruppen bezeichneten den Fall als „Farce“, während die kubanischen Staatsmedien von einem fairen Prozess wegen „gewöhnlicher Verbrechen“ sprachen. Der 36-jährige Künstler war ein prominentes Mitglied der in Havanna ansässigen San Isidro-Bewegung, einem Künstlerkollektiv, das über zwei Jahre lang eine Reihe von Protesten anführte. Viele Mitglieder der Gruppe haben Kuba inzwischen verlassen, da sie dem Regime Unterdrückung vorwerfen.
Am Donnerstag forderte die Rafto-Stiftung die kubanische Diktatur auf, ihn freizulassen, und schloss sich damit ähnlichen Forderungen von Human Rights Watch und Amnesty International an. Der Preisträger erhält ein Diplom und ein Preisgeld in Höhe von 20.000 US-Dollar.
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