Argentinien: Gericht erklärt das Wort „Jude“ für diskriminierend

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Die "Real Academia Española" (Königlich Spanische Akademie) ist die maßgebliche Institution für die Pflege der spanischen Sprache (Fotos: Real Academia Española)
Datum: 29. September 2024
Uhrzeit: 14:33 Uhr
Ressorts: Argentinien, Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die argentinische Justiz hat eine im Wörterbuch der Königlich Spanischen Akademie der Sprache (RAE) eingetragene Bedeutung des Wortes „Jude“ für diskriminierend erklärt. Dies gab der Jüdische Kongress Lateinamerikas am Donnerstag (26.) gegenüber der Nachrichtenagentur EFE bekannt. Das Bundesstrafgericht „Juzgado Criminal y Correccional Federal N° 12 -Secretaría Nº 24“ wies die RAE an, die fünfte Bedeutung des Wortes „judío/a“ „unverzüglich“ zu streichen, in der das Wort als „Bezeichnung für eine Person: gierig oder wucherisch“ definiert wird, obwohl das Wörterbuch klarstellt, dass seine Verwendung „beleidigend oder diskriminierend“ ist. Laut dem Urteil, das auf eine gemeinsame Klage der CJL, der Delegation der argentinischen israelitischen Verbände (DAIA) und der Vereinigung jüdischer Anwälte der Argentinischen Republik (AAJRA) zurückgeht, stellt diese Bedeutung eine „Hassrede dar, die zur Diskriminierung aus religiösen Gründen aufruft“. Das Gericht forderte die Nationale Kommunikationsagentur auf, den Zugang zur Definition des Begriffs „Jude“ vorübergehend zu sperren, bis die RAE der Anordnung nachkommt.

„Jüdische Gemeinden haben seit Jahren versucht, einen Dialog mit der RAE zu führen, um den antisemitischen Inhalt ihrer Definition zu ändern, aber die einzige Antwort, die wir erhielten, hat die Situation nur verschlimmert. Angesichts dieser Situation sahen wir uns gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten“, so Claudio Epelman, Direktor der CJL, in einer dem Kommuniqué beigefügten Erklärung. Jorge Knoblovits, Präsident der DAIA, wies darauf hin, dass die Existenz dieser Bedeutung „eine besorgniserregende und anzuprangernde Tatsache“ sei, da sie seiner Meinung nach „den Antisemitismus aufrechterhält“. Dem Kommuniqué der CJL zufolge wurde der Antrag auf Änderung von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), dem argentinischen Außenministerium, dem Nationalen Institut für Menschenrechte (INADI), der uruguayischen Ombudsstelle und Miguel Ángel Moratinos, UN-Untergeneralsekretär und Hoher Repräsentant für die Allianz der Zivilisationen, unterstützt.

Die „Real Academia Española“ (Königlich Spanische Akademie) ist die maßgebliche Institution für die Pflege der spanischen Sprache. Sie wurde 1713 gegründet und gibt mehrere Wörterbücher, eine Grammatik und ein orthographisches Regelbuch und wichtige Quellen der spanischen Sprachgeschichte heraus. Ihre Vorgaben sind im Schulunterricht und Behördengebrauch Spaniens und der Spanisch sprechenden Länder Amerikas verbindlich.

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