Uruguay wird ein Pilotprojekt mit der Freisetzung sterilisierter männlicher Aedes aegypti-Mücken starten, um die Ausbreitung des Dengue-Fiebers zu bekämpfen. Diese innovative Strategie zielt darauf ab, die Population der übertragenden Mücke schrittweise zu reduzieren. Im Rahmen des von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) geleiteten Projekts werden männliche Mücken, die nicht stechen und deren Nachkommen nach der Paarung nicht lebensfähig sind, mit Hilfe von Kernstrahlung sterilisiert. Die 30.000 sterilisierten Mücken werden im Rahmen eines Pilotversuchs alle 15 Tage in einer Ortschaft in Canelones freigelassen. Die Leiterin der Abteilung für Parasitologie, Yester Basmadjián, erklärte, dass die für diese Technik erforderliche Ausrüstung, einschließlich des Bestrahlungsgeräts, bereits im Lande vorhanden ist. Erfahrungen auf Kuba und Brasilien hätten gezeigt, dass die Zahl der Dengue-Fälle nach Anwendung dieser Maßnahme deutlich zurückgegangen sei.
Kontext und alarmierende Zahlen
Im Jahr 2024 erreichte die Dengue-Krankheit in Nord- und Südamerika mit 12,6 Millionen Fällen und 7.713 Todesfällen eine Rekordzahl, so die PAHO. In Uruguay gab es 702 autochthone Fälle, 410 importierte Fälle und fünf Todesfälle. Die Aedes aegypti-Mücke, die in den 1940er Jahren ausgerottet worden war, tauchte 1997 wieder im Land auf und hat sich in allen Departements angesiedelt, begünstigt durch Veränderungen der Umwelt und der menschlichen Gewohnheiten.
Die Bedeutung der Sensibilisierung
Basmadjian betonte die Notwendigkeit, die Brutstätten in den Haushalten zu beseitigen und persönliche Schutzmaßnahmen wie die Verwendung von Repellentien und Moskitonetzen anzuwenden. Er betonte auch, wie wichtig es ist, dass die Bürger ihre Rolle bei der Prävention verstehen: „Der Bürger selbst muss verstehen, dass sein Haus geeignete Bedingungen für die Mücke bieten kann, um sich zu vermehren.“
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