Tourismus Brasilien: Rio de Janeiro erstattet Touristen Steuern zurück

Rio de Janeiro wird zum ersten Bundesstaat Brasiliens, der ein „Tax-Free“-System einführt, das ausländischen Touristen die Rückerstattung von Steuern auf Einkäufe ermöglicht, die vor Ort mit einer im Ausland ausgestellten Kreditkarte getätigt werden. Die vom Bundesstaat verabschiedete Regelung sieht vor, dass die Steuererstattung nicht für Dienstleistungen sowie den Verzehr von Speisen und Getränken in Bars, Restaurants oder Hotels gilt. Geschäfte, die „Tax-Free“ anbieten möchten, müssen entsprechend akkreditiert sein, um diesen Vorteil gewähren zu können. Laut Schätzungen des Instituts für Forschung und Analyse von Rio de Janeiro könnte die Maßnahme die Ausgaben von Touristen verdoppeln: von derzeit 212 Millionen US-Dollar auf 411 Millionen US-Dollar. Dies würde eine wirtschaftliche Wirkung von 2,1 Milliarden Reais (etwa 326 Millionen Euro) auf die Wirtschaft des Bundesstaates bedeuten.

Es wird zudem erwartet, dass mehr Touristen sich für eine Reise nach Rio de Janeiro entscheiden, motiviert durch die Steuererstattung auf ihre Einkäufe. „Dies ist ein bedeutender Moment für Rio de Janeiro, der die innovative und zukunftsorientierte Ausrichtung unseres Bundesstaates unterstreicht. Mit der Einführung des Tax-Free-Gesetzes erreicht Rio ein neues Level in der touristischen Attraktivität und etabliert sich als Vorreiter auf nationaler Ebene, indem wir bewährte internationale Standards umsetzen“, erklärte Gustavo Tutuca, Staatssekretär für Tourismus.

Die neue Regelung soll voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 in Kraft treten, nachdem eine Ausschreibung zur Vergabe der Verwaltung der Steuererstattungen an ein Unternehmen abgeschlossen ist. Bis November 2024 hat der Bundesstaat Rio de Janeiro 1.352.012 internationale Touristen empfangen, ein Plus von 27 % im Vergleich zu 2023. Die meisten Besucher kamen aus Argentinien, Chile und den USA. Deutschland ist mit 34.185 Besuchern von Januar bis November 2024 der achtgrößte Herkunftsmarkt für Touristen nach Rio de Janeiro.