Eine Gruppe von Forschern möchte die Stadtlandschaft in Südamerika durch die Umsetzung von Kühldächern mithilfe von Nanotechnologie verändern. Diese Lösung wird nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen, sondern auch die Produktion von Wasserstoff als saubere Energiequelle ermöglichen. Das Projekt mit dem Namen „Förderung der Energie- und Umweltresilienz von Städten durch die Entwicklung von Kühldächern für die städtische Kühlung, CO2-Abscheidung und H2-Produktion“ wird im Rahmen des multilateralen Aufrufs zur Einreichung von Projekten für die Energiewende durchgeführt. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Forschern aus Argentinien, Brasilien und Paraguay entwickelt und fördert die Schaffung eines wissenschaftlichen Wissensnetzwerks, das ähnliche Lösungen in anderen Teilen der Welt bereitstellen könnte. Die Integration von Nanotechnologie, Chemie und Elektrochemie zeigt das Potenzial der Wissenschaft, positive Auswirkungen auf die Umwelt zu erzielen und Gemeinschaften zu schaffen, die widerstandsfähiger gegen den Klimawandel sind.
Die Initiative basiert auf der Entwicklung von Nanobeschichtungen für Dächer, die einen größeren Prozentsatz der Sonnenstrahlung zurück ins All reflektieren und so die in Städten angesammelte Wärme reduzieren. Dieser als „Albedo-Effekt“ bekannte Ansatz trägt dazu bei, die städtische Überhitzung zu mildern. Darüber hinaus werden die Dächer Regenwasser sammeln, das in einem elektrochemischen System zur Erzeugung von Wasserstoff verwendet wird, einem wichtigen Brennstoff für eine nachhaltige Energiezukunft. Das Hauptziel des Projekts ist die Dekarbonisierung von Städten, die Kompensation von Kohlendioxid (CO₂)-Emissionen und die Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden. Den Forschern zufolge könnten kühle Dächer die Umweltqualität erheblich verbessern, die Temperaturen in Städten senken und die Auswirkungen von Hitzewellen auf die Gesundheit der Menschen verringern.
Die städtische Umweltstudie wird im Stadtteil Itaembé Guazú in Posadas, Argentinien, durchgeführt, das als erste kühle Dachinsel Lateinamerikas bezeichnet wird. Dieses Pilotprojekt wird als Referenz für die Ausweitung der Technologie auf andere Regionen des Kontinents dienen. Die kühlen Dächer werden nicht nur die Temperatur in den Häusern senken, sondern auch den Einsatz von Klimaanlagen reduzieren, was Energie- und Kosteneinsparungen bedeutet. Bei einer großflächigen Umsetzung könnte diese Technologie südamerikanische Städte in lebenswertere und nachhaltigere Räume verwandeln und den Grundstein für den Übergang zu sauberer Energie und einer kohlenstoffarmen Wirtschaft legen. Dieses Projekt wurde im Rahmen der regionalen Ausschreibung für F&E-Projekte im Bereich Energiewende 2023 der regionalen Agenturen des Nationalen Rates für wissenschaftliche und technische Forschung (CONICET), der Nationalen Agentur für Forschung und Innovation (ANII) von Uruguay, des Nationalen Rates für Wissenschaft und Technologie (CONACYT) von Paraguay und der Stiftung zur Forschungsförderung des Bundesstaates São Paulo, Brasilien (FAPESP), ausgewählt.
Die Ausschreibung erfolgte im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen der ANII und dem Internationalen Zentrum für Entwicklungsforschung (IDRC) mit dem Titel „Unterstützung von Forschung und Innovation in Lateinamerika und der Karibik durch regionale Zusammenarbeit“. Die Hauptforscher des Projekts sind Prof. Dr. María Fátima Yubero von der Fakultät für Chemiewissenschaften der Nationalen Universität Asunción (FCQ-UNA) in Paraguay, Prof. Dr. Noelia Liliana Alchapar vom Institut für Umwelt, Habitat und Energie INHAE-CONICET in Mendoza, Argentinien, und Prof. Dr. Lía Toledo Moreira Mota von der Escola Politécnica/EP/PUCCAMPINAS , Pontificia Universidad Católica, Campinas, São Paulo, Brasilien. Im Rahmen dieses Vorschlags wurde ein Fragebogen erstellt. Interessierte können über den Link darauf zugreifen.
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