Nachhaltiger Tourismus: Neue Flugverbindungen nach Fernando de Noronha

Der Archipel Fernando de Noronha im Nordosten Brasiliens, der von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt wurde, wird ab April auch von größeren Flugzeugen angeflogen. Diese Änderung erfolgt im Einklang mit den strengen Umweltschutzvorgaben der Inselgruppe und erleichtert die Ankunft nationaler und internationaler Touristen, wobei der Schutz der Natur weiterhin oberste Priorität hat.

Seit Oktober 2022 durften aufgrund von Problemen mit der Landebahn nur kleine Flugzeuge zum Archipel fliegen. Die Landesregierung hat nun 60 Millionen Reais (etwa zehn Millionen Euro) investiert, um den Belag der Hauptlandebahn zu sanieren und weitere notwendige Reparaturen durchzuführen.

Diese Verbesserungen sind entscheidend, damit die Nationale Agentur für Zivilluftfahrt (ANAC) die Genehmigung für die Landung und den Start von Jets wieder erteilt, was voraussichtlich im April der Fall sein wird.

Aktuell empfängt Noronha regelmäßige Flüge aus Recife, der Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco. Dank der Verbesserungen können künftig auch Flugzeuge wie der Boeing 737 und Airbus A320 wieder aus São Paulo, dem größten Luftdrehkreuz Brasiliens, anreisen.

Azul und Voepass sind derzeit die einzigen Fluggesellschaften, die mit kleinen Flugzeugen Fernando de Noronha anfliegen. Dank der Reparaturen der Landebahn wird nun die Rückkehr von Flügen der Fluggesellschaften Gol und Latam mit Großflugzeugen ermöglicht. In einem Abkommen mit den staatlichen Behörden verpflichteten sich die Fluggesellschaften außerdem, die Ankunftslimits zu wahren: Aus Naturschutzgründen darf Fernando de Noronha nur maximal 132.000 Besucher pro Jahr empfangen, mit einem Höchstwert von 11.000 Besucher pro Monat.

Ein Naturerbe

Die Inselgruppe Fernando de Noronha ist ein wahres Naturparadies und gilt als eines der besten Strandziele der Welt. Sein Ökosystem ist durch eine Reihe von strengen Beschränkungen für den Touristenverkehr sowie den Gebrauch von Plastik geschützt.

Der Archipel gehört zum Bundesstaat Pernambuco und besteht aus insgesamt 21 Inseln, die sich auf einer Fläche von lediglich 17 km² verteilen. Auf diesem kleinen Gebiet befinden sich einige der schönsten Strände Brasiliens, darunter die Baía do Sancho, Baía dos Porcos und Praia do Leão, die in internationalen Ranglisten wie der von Trip Advisor an der Spitze stehen.

Die Hauptinsel ist in zwei Schutzgebiete unterteilt: den »Parque Nacional Marinho de Fernando de Noronha«, der seit 1988 und zusätzlich als UNESCO-Weltnaturerbe im Jahr 2001 geschützt ist, sowie die »Área de Proteção Ambiental (APA)«, die einen großen Teil der Küstenregion umfasst. Für den Zugang zum Nationalpark ist eine Gebühr erforderlich, die je nach Aufenthaltsdauer variiert. Der Eintritt in die APA ist hingegen kostenlos. Beide Gebiete verfolgen das Ziel, das einzigartige Ökosystem der Insel zu bewahren.

Fernando de Noronha kann das ganze Jahr über besucht werden, da es stets sonnig und warm ist. Zwischen März und Juli sind gelegentliche Regenschauer möglich, während die trockensten Monate Februar und August sind. Die Hochsaison fällt auf den Karneval sowie die Weihnachts- und Neujahrswoche.

Die Unterkünfte auf der Insel sind einfach, aber komfortabel und bieten alles Notwendige, um die Natur und die Umgebung zu erkunden. Zu den angebotenen Aktivitäten gehören Bootsausflüge, Schnorcheln, Tauchen, Surfen, Wandern sowie die Möglichkeit, einheimische Tiere wie Schildkröten, Delfine, Rochen und verschiedene Fischarten zu beobachten.

Naturschutz und Nachhaltigkeit

In Fernando de Noronha werden verschiedene Programme zum Schutz der Umwelt und der einheimischen Fauna durchgeführt, die in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung entwickelt wurden. Diese Initiativen werden im Dokumentarfilm „Noronha: Além do Paraíso“ („Noronha: Jenseits des Paradieses“) näher vorgestellt, einer Produktion des Brasilianischen Fremdenverkehrsamtes Embratur im Rahmen der Serie „Turismo Transforma“ („Tourismus, der verändert“).

„Der Dokumentarfilm schildert die Geschichten von Menschen, die den Tourismus als Werkzeug für soziale Veränderung und Umweltschutz einsetzen. Eine engagierte und bewusste Gemeinschaft, bestehend aus einem Teil der lokalen Bevölkerung, hat sich zusammengeschlossen, um sicherzustellen, dass der Tourismus ausschließlich positive Auswirkungen hat – Arbeitsplätze schafft, Einkommen generiert und dabei zugleich die Natur und die lokale Kultur respektiert“, erklärt Marcelo Freixo, Präsident von Embratur.

Anreise

Der Archipel Fernando de Noronha ist ausschließlich per Flugzeug von Recife, Natal und São Paulo aus erreichbar. Direktflüge nach Recife gibt es bereits von Lissabon und Porto, mit einer weiteren Flugzeit von etwas mehr als einer Stunde nach Noronha. Ab Juni wird zudem eine direkte Flugverbindung von Madrid nach Recife angeboten.