Tödlicher Absturz in Brasilien: Flugbetrieb von „Voepass“ eingestellt

Die brasilianische Luftfahrtbehörde ANAC hat am Dienstag (11.) den Betrieb der regionalen Fluggesellschaft Voepass aus Sicherheitsgründen eingestellt, etwa sieben Monate nachdem bei einem Absturz in der Nähe von São Paulo alle 62 Menschen an Bord eines ihrer Flugzeuge ums Leben kamen. Dieser Schritt ist der jüngste Schlag für Voepass nach dem Absturz, einem der tödlichsten der Welt im vergangenen Jahr, nachdem das Unternehmen im vergangenen Monat einen Antrag auf Umschuldung gestellt hatte, der schließlich zu einem Insolvenzschutz führen könnte. Der Regionalflug 2283 von Voepass, eine ATR-72 mit Ursprung in Cascavel und Ziel in São Paulo, stürzte am 11. August in der Stadt Vinhedo ab. Ein vorläufiger Bericht ergab Anzeichen von Eisbildung am Flugzeug, aber keine eindeutige Ursache.

Die ANAC hatte Voepass seit dem Unfall genau beobachtet und erklärte in einer Stellungnahme, dass es einen „Vertrauensbruch“ in Bezug auf die internen Prozesse des Unternehmens gegeben habe, der zur vorübergehenden Aussetzung geführt habe. „Die Entscheidung der ANAC beruht auf der Unfähigkeit von Voepass, die während der Aufsicht festgestellten Unregelmäßigkeiten zu beheben, sowie auf der Verletzung zuvor festgelegter Bedingungen für die Fortsetzung des Betriebs innerhalb der erforderlichen Sicherheitsstandards“, hieß es. Voepass bestätigte, dass es die Aussetzungsanordnung erhalten habe und versuchen werde, nachzuweisen, dass es die von der Aufsichtsbehörde geforderten Sicherheitsstandards erfülle.

„Das Unternehmen bekräftigt, dass seine Flotte flugtauglich ist und Flüge unter Einhaltung strenger Sicherheitsstandards durchführen kann“, so Voepass in einer Erklärung. Die Fluggesellschaft, die ATR-Turboprop-Flugzeuge einsetzt, ist die viertgrößte Brasiliens, hatte aber weniger als 1 % des nationalen Marktanteils. Laut ANAC hatte das Unternehmen sechs Flugzeuge an 15 Standorten im Einsatz, zusätzlich zu zwei Charterverträgen. ANAC forderte Voepass im Oktober auf, Maßnahmen wie die Reduzierung seines Netzwerks und die Verlängerung der Zeit, die Flugzeuge zur Wartung am Boden verbringen, umzusetzen, um Unregelmäßigkeiten zu beheben.

Ende Februar zeigte eine neue Inspektionsrunde die „Verschlechterung“ des Managementsystems des Unternehmens und die „systematische Nichteinhaltung von Anforderungen“, so die Regulierungsbehörde. „Daher ordnete die ANAC die Aussetzung des Betriebs des Unternehmens an, bis nachgewiesen ist, dass es das in den geltenden Vorschriften geforderte Sicherheitsniveau gewährleisten kann.“ Das brasilianische Ministerium für Häfen und Flughäfen unterstützte die Entscheidung und erklärte, es habe den Überwachungsprozess verfolgt und die vorübergehende Maßnahme ziele darauf ab, Voepass dazu zu bringen, seine Unternehmensführung zu verbessern und die Flugsicherheit im Land zu stärken.