Der Luftverkehr in Lateinamerika begann vielversprechend und verzeichnete im Januar 2025 ein deutliches Wachstum des Passagieraufkommens. Nach Angaben des lateinamerikanischen und karibischen Luftverkehrsverbands (ALTA) reisten 42,3 Millionen Menschen in der Region, was einem Anstieg von 2,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Anstieg ist auf die Reaktivierung von Strecken, die Umsetzung der Open-Skies-Politik und die wachsende touristische Nachfrage zurückzuführen. Brasilien spielte in diesem Szenario eine entscheidende Rolle, denn der Inlandsmarkt trug mit 438.000 Passagieren 44 Prozent zum Gesamtwachstum in Lateinamerika bei. Darüber hinaus stach auch der intraregionale Verkehr mit 5,3 Millionen beförderten Passagieren hervor, wobei die Strecke Lima-Santiago (Peru-Chile) mit fast 156.000 Reisenden am stärksten frequentiert wurde.
Der internationale Verkehr verzeichnete mit 15,6 Millionen Fluggästen und einem Anstieg von 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls ein deutliches Wachstum. Besonders hervorzuheben ist die Strecke zwischen Brasilien und Frankreich, die durch die Einrichtung der Verbindung Paris-Salvador einen bemerkenswerten Zuwachs von 33,5 Prozent verzeichnete. Auch die Flüge zwischen Panama und den Vereinigten Staaten entwickelten sich gut, mit mehr als 2.500 Flügen und einem Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamtzahl der Flüge in der Region stieg um 4,8 Prozent auf 345.331 Operationen, während die durchschnittliche Auslastung bei 84,7 Prozent lag, ein Anstieg um 1,1 Prozentpunkte im Vergleich zu 2024. Märkte wie Brasilien und die Dominikanische Republik verzeichneten historische Rekorde. In Florianópolis stiegen die Verbindungen nach Buenos Aires (Argentinien) um 175 Prozent, was vor allem auf die Ankunft einer neuen Fluggesellschaft zurückzuführen ist.
Die Dominikanische Republik verzeichnete im Januar mit 1,8 Millionen Fluggästen (3 % mehr als im Vorjahr) ihr höchstes Aufkommen an internationalen Passagieren. In Mexiko registrierte der Flughafen Santa Lucia einen Zuwachs von 78 Prozent, während der argentinische Flughafen Tucumán einen Anstieg von 116 Prozent verzeichnete. José Ricardo Botelho, CEO von ALTA, zeigte sich angesichts der Ergebnisse optimistisch: „Das Jahr 2025 beginnt mit einem positiven Ausblick für die Luftfahrt in der Region. Die Konsolidierung neuer Strecken, die Verbesserung der Konnektivität und das Engagement der Branche für eine nachhaltige Entwicklung werden der Schlüssel zur Aufrechterhaltung dieses optimistischen Kurses sein.
In dem Bericht wird jedoch auch auf die Herausforderungen hingewiesen, vor denen der Sektor steht, insbesondere im Hinblick auf die Treibstoffkosten. Der Durchschnittspreis für Flugbenzin lag bei 98,05 US-Dollar pro Barrel, während nachhaltiges Flugbenzin (SAF) mit durchschnittlich 208,05 US-Dollar pro Barrel etwa 2,1 Mal teurer war. Dieser Preisunterschied stellt ein erhebliches Hindernis für die Masseneinführung von SAF in der Region dar und unterstreicht die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, die die Herstellung von SAF fördern und es gegenüber herkömmlichem Paraffin wettbewerbsfähig machen.
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