Die Arhuaco (auch unter dem Namen Ika bekannt) leben an der Südseite der Sierra. Ihre Nachbarn, die Arsarios (auch Malayo oder Wiwa) leben auf der Ostseite und ein drittes indigenes Volk, die Kogi, auf der Nordseite. Insgesamt zählen sie mindestens 20000 Mitglieder.
Die sogenannte ‘schwarze Linie’, die das Heimatgebiet der Indianer markiert, verläuft unsichtbar durch die Berge und umschließt einige heiße Niederungen und Küstenstreifen. Die schwarze Linie verbindet auch verschiedene heilige Stätten miteinander. Alle drei Stämme zeichnen sich durch eine komplexe Spiritualität und unverkennbare Kleidung und Häuser aus. Ihre Grundnahrungsmittel sind Mais, Maniok, Kochbananen und verschiedene Früchte.
Die spanischen Eindringlinge führten Kaffee, Zuckerrohr, Weizen und etwas Vieh ein. Es werden auch Schweine gehalten. Die Indigenen der Sierra bezeichnen sich selbst als ’die älteren Brüder“ und glauben, dass sie mystische Weisheiten besitzen und ein tiefes, allen anderen überlegenes Verständnis. Sie bezeichnen andere Völker als ’die jüngeren Brüder“. Im Gegensatz zu den Kogi und den Arsarios tragen die Männer der Arhuaco einen konischen weißen Hut, der die schneebedeckten Bergspitzen der Sierra symbolisiert.
Die Arhuaco stehen an der Spitze der Bewegung, die für die Rechte der Indianer in Kolumbien eintritt. 1982 wiesen sie Kapuzinermissionare aus, die seit 1693 in der Sierra lebten. Sei den 80er Jahren werden die unteren Hänge der Sierra von Siedlern besetzt, die dort Marihuana und Coca für den Drogenhandel anbauen, und der Berg wurde zu einem Schauplatz von Kämpfen zwischen der Armee, linksgerichteten Guerillas und Paramilitärs. Trotz ihrer friedfertigen Natur standen die Indianer oft im Kreuzfeuer und viele Indianer wurden in diesem Quasi-Bürgerkrieg, der auf ihrem Land ausgetragen wird, getötet.
Im Februar 2004 wurde ein Arsariodorf tagelang von der kolumbianischen Armee bombardiert und die Einwohner in die Flucht gezwungen. Survival International unterstützt seit 1974 den Anspruch der Sierra Indianer auf ihr Land und führte zahlreiche Aktionen gegen die Gewalt und den Konflikt, die die Sierra erschüttern.
Quelle: Survival International
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