Der globale Schnee- und Bergtourismusbericht 2025 der Fachmesse Mountain Planet enthüllt etwas Interessantes: Die Skitourismusbranche hat sich in der Saison 2023/2024 recht gut behauptet. Mit weltweit beeindruckenden 366 Millionen Skifahrertagen scheint die Branche mit ihrem Comeback nach COVID Schritt zu halten – seit Ausbruch der Pandemie ist kein nennenswerter Rückgang zu verzeichnen. In der Saison 2023/2024 gab es genau 366 Millionen Skifahrertage – eine Zahl, die genau dem 20-jährigen globalen Durchschnitt entspricht und darauf hindeutet, dass sich die Lage weitgehend normalisiert hat. Der Bericht nennt ganz beiläufig Zahlen wie 5.898 Skigebiete in 68 Ländern, von denen etwa 730 jährlich mehr als 100.000 Skifahrertage verzeichnen. Interessanterweise finden etwa 73 % aller Skifahrten in nur 13 % dieser Orte statt, was deutlich zeigt, wie wenige große Zentren die Szene dominieren.
Top-Player und aufstrebende Märkte
Generell führen die Vereinigten Staaten mit rund 60 Millionen Skifahrertagen die Skitourismusbranche an, dicht gefolgt von Frankreich mit etwa 54 Millionen und Österreich mit fast 50 Millionen. Italien, Japan, die Schweiz, China, Kanada, Schweden und Russland vervollständigen die Top Ten. Italien brach dank hervorragender Schneeverhältnisse und hoher Nachfrage sogar Besucherrekorde, während China in seiner ersten Saison ohne Gesundheitsbeschränkungen einen soliden Aufschwung verzeichnete. In Südamerika, vor allem in Argentinien und Chile, wurde der Boom hauptsächlich durch gute Schneeverhältnisse angetrieben. Gleichzeitig verzeichneten Frankreich und Österreich leichte Rückgänge, die jedoch unter dem Fünfjahresdurchschnitt vor COVID lagen, während Deutschland und Japan deutlichere Einbußen hinnehmen mussten. Unterdessen entstanden neue Skigebiete in Ländern wie Armenien, China und der Tschechischen Republik, was eine interessante globale Ausbreitung des Skitourismus markiert.
Ein interessanter Trend ist, dass immer mehr Amerikaner ihre Skier packen und nach Europa reisen, insbesondere in die Alpenregionen. Französische Skigebietsbetreiber berichten sogar von einem deutlichen Anstieg der Besucherzahlen aus den USA – offenbar haben viele genug von den hohen Preisen und den nicht ganz idealen Pisten in den amerikanischen Rocky Mountains. Für viele Skifahrer an der Ostküste scheint eine Reise über den Atlantik günstiger zu sein als ein Urlaub im eigenen Land. Dennoch bleiben die meisten Märkte lokal – rund 80 % der französischen Skifahrer kommen beispielsweise aus Frankreich.
Wirtschaftlicher Druck und Preiserhöhungen
Natürlich ist die Branche nicht ohne Probleme. In den letzten Jahren sind die Preise für Skipässe und Dienstleistungen um 13 % bis 19 % gestiegen, insbesondere in Europa, wo die höheren Energiekosten ihren Teil dazu beitragen. Dieser Preisanstieg könnte in den meisten Fällen dazu führen, dass Skifahren für Sparfüchse weniger erschwinglich wird, und sogar die langfristigen Besucherzahlen beeinträchtigen.
Klimawandel: Eine Herausforderung für die Angebotsseite
Der Klimawandel verändert die Skiszene zweifellos, aber eher auf der Angebotsseite als auf der Nachfrageseite. Die globale Erwärmung hat die Anzahl der Öffnungstage reduziert und einige kleinere, abgelegene Skigebiete zur Schließung gezwungen – dennoch sind die Skifahrerszahlen insgesamt nicht stark zurückgegangen. Tatsächlich hängt der Rückgang der Besucherzahlen eher mit Preiserhöhungen als mit direkten Auswirkungen des Klimawandels zusammen, was zeigt, dass die Menschen nach wie vor großes Interesse am Skifahren haben.
Verbesserungsmöglichkeiten
Der Bericht scheut sich nicht, auf die Schwachstellen der Branche hinzuweisen. Viele Skigebiete hinken bei digitalen Dienstleistungen noch hinterher, sei es bei der Online-Buchung oder bei der Verbesserung des Gesamterlebnisses für die Gäste. Außerdem verläuft die Konsolidierung auf dem europäischen Markt langsamer als von vielen erhofft, was die Vorteile der Größe einschränkt und die Steigerung der betrieblichen Effizienz erschwert.
Ausblick
Betrachtet man das Gesamtbild, unterstreicht die Stabilität der globalen Skitourismusbranche in der Saison 2023/2024 ihre Widerstandsfähigkeit – insbesondere angesichts der hervorragenden Ergebnisse in Märkten wie Italien und China. Dennoch sind steigende Kosten, der Druck des Klimawandels und der klare Bedarf an digitaler Modernisierung Herausforderungen, die nicht ignoriert werden dürfen. Da immer mehr amerikanische Skifahrer wegen günstigerer Angebote die europäischen Pisten ins Auge fassen und an unerwarteten Orten neue Skigebiete entstehen, ist klar, dass die Branche weiterhin ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und langfristiger Nachhaltigkeit finden muss. Um den Skitourismus attraktiv zu halten, müssen einige Hindernisse überwunden werden. Die direkte Auseinandersetzung mit diesen Problemen kann dazu beitragen, dass sich die Branche in einer sich ständig verändernden Welt behaupten kann.
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