Mit der Wahl von Papst Leo XIV richtet sich der Blick nicht nur auf den Vatikan, sondern auch auf eine bisher weniger bekannte Region im Norden Perus: Lambayeque. Denn der neue Heilige Vater hat in Chiclayo, der Hauptstadt der Region, einen Großteil seines Lebens verbracht – und bezeichnet Peru offen als seine zweite Heimat. Die Region Lambayeque bietet eine beeindruckende Kombination aus archäologischen Stätten, spirituellem Erbe, Naturerlebnissen und lebendiger Alltagskultur. Der aktuelle Anlass rückt nun ihre verborgenen Schätze ins Licht der Weltöffentlichkeit.
Archäologische Highlights: Wo Geschichte sichtbar wird
Lambayeque ist ein bedeutendes Zentrum der präkolumbianischen Archäologie in Peru. Allen voran steht das international renommierte Museo Tumbas Reales de Sipán, das die spektakulären Funde aus dem Grab des „Señor de Sipán“ zeigt – eines der bedeutendsten Grabfunde Amerikas. Goldmasken, kunstvolle Keramik und Textilien zeugen vom Reichtum der rund 1.700 Jahre alten Moche-Kultur, die lange vor den Inka im Norden Perus herrschte. Ebenfalls beeindruckend: die Pyramiden von Túcume, ein zeremonielles Zentrum mit 26 Lehmziegelpyramiden, dessen Bedeutung bis in die Zeit der Lambayeque- und Chimú-Kulturen reicht. Das im Komplex gelegene Museum von Túcume vermittelt die religiösen und gesellschaftlichen Hintergründe dieser Hochkulturen mit modernen Ausstellungen und Einblicken in indigene Kosmologien.
Zwischen Pazifik und Trockenwald: Naturerlebnisse in Lambayeque
Kultur- und Naturschätze verschmelzen im Bosque de Pómac, einem Trockenwald mit über 30 Pyramidenruinen, der als heiliges Zentrum der Sicán-Kultur gilt. Der Wald schützt eines der letzten intakten Trockenwald-Ökosysteme Perus und beeindruckt durch eine große Artenvielfalt. Endemische Tiere wie der peruanische Pflanzenschneider oder der seltene Weißflügelguan sind hier ebenso zu Hause wie die größte zusammenhängende Formation von Johannisbrotbäumen weltweit – auf einer Fläche von fast 6.000 Hektar.
Am Strand von Pimentel, einem beliebten Badeort mit kolonialem Charme, treffen entspanntes Strandleben und Brauchtum aufeinander. Bis heute werden hier die berühmten Caballitos de Totora – schilfgefertigte Einbaumboote – gefertigt und zu Wasser gelassen, wie schon zu Zeiten der Moche. Ein Geheimtipp für Ökotouristen ist das Chaparrí-Naturreservat, ein geschütztes Waldgebiet mit zahlreichen endemischen Tierarten – darunter Brillenbären, Weißwedelhirsche und Kolibris. Chaparrí gilt als Vorzeigeprojekt für nachhaltigen Tourismus in Peru. Besucher erwarten hier einzigartige Möglichkeiten, die vielfältigen Ökosysteme des Reservats im Rahmen geführter Touren zu erkunden und gleichzeitig lokale Naturschutzinitiativen zu unterstützen. Der kulturelle Austausch mit den einheimischen Gemeinden ermöglicht zudem faszinierende Einblicke in Alltag und Bräuche indigener Gruppen.
Die unbekannte Seite Perus
Wer heute nach Lambayeque reist, entdeckt nicht nur eine Region von herausragender archäologischer und natürlicher Vielfalt – sondern auch ein Peru jenseits der bekannten Bilder. Freundliche Märkte, gelebte Spiritualität, traditionelle Musik, Webkunst und eine reiche Küche machen Lambayeque zu einem vielstimmigen kulturellen Mosaik – und zu einer Region, die sich mit ihrer Geschichte und Gegenwart gleichermaßen ins Herz der Besucher schreibt.
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