Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sogenannten Brics-Staaten kommen am Sonntag (6.) in Rio de Janeiro zu einem Gipfeltreffen zusammen. Zu den Themen des dreitägigen Treffens in der brasilianischen Metropole zählen unter anderem die Konflikte im Nahen Osten, der Ukrainekrieg sowie die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zollentscheidungen. Die Anwesenheit des Ayatollah-Regimes im internationalen Block stieß in ganz Brasilien auf Ablehnung von Aktivisten, die vor der Kriminalisierung und Ermordung von Homosexuellen und anderen Minderheiten in diesem Land warnten. Tausend LGBTQIA+-Pride-Flaggen und zehn Galgen im Sand von Ipanema wurden zum Symbol eines Protests, der auf die Verfolgung von Minderheiten im Iran aufmerksam machen wollte. Die von StandWithUs organisierte Aktion fiel mit dem BRICS-Gipfel in Rio de Janeiro zusammen, wo die kürzliche Aufnahme des Iran in die Gruppe für Kopfschütteln sorgte und Fragen aufwarf. Ebenfalls wurde bekannt, das soziale Bewegungen aus Venezuela einen Antrag auf Mitgliedschaft im BRICS-Bündnis beantragt haben. Der Antrag wurde durch einen Brief formalisiert, der dem Rat selbst während der ersten persönlichen Sitzung der Organisation in Rio de Janeiro zugestellt wurde. In Venezuela hält sich ein kriminelles Regime mit Hilfe des Militärs an der Macht, Wahlen werden gefälscht und Protestierende inhaftiert und gefoltert.
Die NGO, die sich für die Unterstützung und Achtung von Minderheiten einsetzt, wählte die Rua Farme de Amoedo, einen bekannten Treffpunkt der Schwulengemeinschaft in der Stadt, als Ort für ihren Protest. In einer Erklärung von StandWithUs Brasil hieß es, die Demonstration solle an die systematische Verfolgung von Minderheiten durch das iranische Regime erinnern. Nach Angaben der Organisation ist die öffentliche Ermordung von Homosexuellen staatliche Politik, da die Beziehung zwischen zwei Männern im Iran eine Straftat darstellt. Bruno Bimbi, Senior Manager für politische Strategie der NGO, stellte die Teilnahme des Iran am BRICS-Gipfel in Frage. „Trotz aller Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten für die Rechte von LGBT-Personen erzielt wurden, gibt es immer noch Dutzende von Ländern, die Homosexualität direkt oder indirekt unter Strafe stellen“, erklärte er. „Viele der ehemaligen Sowjetrepubliken, die meisten Länder Afrikas und fast alle Länder des Nahen Ostens, mit Ausnahme Israels (der einzigen liberalen Demokratie in der Region), verfolgen, inhaftieren und töten in vielen Fällen Homosexuelle. Die Islamische Republik Iran, ein 1979 von Ayatollah Khomeini errichtetes autoritäres theokratisches Regime, ist eines der schlimmsten Beispiele für diese Barbarei“, fuhr Bimbi fort.
Und er betonte: „In meinem Buch „El fin del armario“ (Das Ende des Schranks) widme ich ein ganzes Kapitel der Erklärung des Strafgesetzbuches und seiner Anwendung in der Praxis. Es ist erschreckend. Jeder sexuelle oder affektive Akt zwischen Personen gleichen Geschlechts stellt eine andere Art von Verbrechen dar, und die endgültige Strafe ist letztendlich der Tod”.
„Homosexuelle werden an einem Seil an einem Kran aufgehängt. Da es nicht möglich war, einen Kran am Strand von Ipanema aufzustellen, haben wir Galgen mitgebracht, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren”, schloss er. Die Organisation prangerte auch an, dass die Unterdrückung nicht auf die Schwulengemeinschaft beschränkt sei, sondern auch Frauen, Christen und andere Minderheiten betreffe. Die abschließende Botschaft des Manifests war eindeutig: „Der Iran kann kein Freund Brasiliens sein.“ In der Erklärung heißt es: „Anlässlich des BRICS-Gipfels, der am Sonntag und Montag in Rio de Janeiro stattfand, organisierte StandWithUs Brasilien eine Demonstration am Strand von Ipanema, um an die systematische Verfolgung von Minderheiten durch das iranische Regime zu erinnern.“
StandWithUs ist eine internationale Bildungs-NGO, die weltweit gegen Antisemitismus kämpft. Die brasilianische Niederlassung wurde 2018 vom Politologen André Lajst, Enkel eines Holocaust-Überlebenden, gegründet.
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