Açaí – Nachhaltiges Superfood aus dem brasilianischen Amazonasgebiet

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Das Açaí-Fruchtfleisch wird im Amazonas zur Herstellung des traditionellen „Açaí-Weins“ verwendet (Fotos: GovernoBrasil)
Datum: 22. Juli 2025
Uhrzeit: 14:19 Uhr
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Autor: Redaktion
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Die Açaí-Beere (ausgesprochen: assaí) ist in der Amazonasregion heimisch und wird wegen ihrer außergewöhnlichen Nährstoffe hochgeschätzt. Ihr Geschmack erinnert an eine Mischung aus Beeren, Schokolade, wilder Himbeere und Traube – mit einer charakteristisch säuerlichen Note. Als „Superfood“ gilt sie dank ihres Reichtums an Aminosäuren, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Zu ihren zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen zählen: die Reduktion von Stress und Angst durch Senkung des Cortisolspiegels, die Entgiftung und Reinigung des Verdauungssystems, die Steigerung von Energie und Vitalität sowie eine antioxidative Wirkung mit Anti-Aging-Effekt. Darüber hinaus unterstützt sie die Senkung des LDL-Cholesterins, fördert den Fettabbau, hilft beim Abnehmen und stärkt das Immunsystem.

Im Norden Brasiliens gehört Açaí zum täglichen Speiseplan – oft serviert mit Maniokmehl, Fisch, Salaten oder pikanten Saucen. Auch Säfte, Eiscreme, Smoothies und der direkte Genuss der puren Frucht erfreuen sich großer Beliebtheit. Die typische Frucht Nordbrasiliens ist zudem in getrockneter Form erhältlich und eignet sich (nach Rehydrierung) hervorragend für die Verwendung in Kuchen, Saucen, Säften oder herzhaften Gerichten. Darüber hinaus wird Açaí auch in der Naturkosmetik vielseitig eingesetzt. Die Açaí-Beere wächst an der Palme Euterpe oleracea, die für ihre erste Blüte besonders viel Wasser benötigt. Die Erntezeit fällt hauptsächlich in die Monate August bis November – in die Trockenzeit des sogenannten „amazonischen Sommers“.

Laut dem brasilianischen Institut für Geografie und Statistik (IBGE) stammt über 93 % der nationalen Açaí-Produktion aus dem Bundesstaat Pará im Norden des Landes. Das entspricht jährlich rund 1,7 Millionen Tonnen. Für Marcelo Freixo, Präsident der brasilianischen Tourismusbehörde Embratur, ist Açaí „ein wahres Geschenk des Amazonas an die Welt und ein lebendiger Botschafter unserer Gastronomie. Es steht nicht nur für den Reichtum unserer Biodiversität, sondern zeigt auch, wie sich wirtschaftlicher Fortschritt nachhaltig gestalten lässt – im Einklang mit dem Regenwald und unter Wertschätzung der lokalen Gemeinschaften. Diese Geschichte möchten wir allen Reisenden erzählen, die auf der Suche nach authentischen und sinnstiftenden Erlebnissen in unserem Land sind.“ Vom 10. bis 21. November findet in Belém das Internationale Açaí-Festival Pará statt. Ziel ist es, sowohl die lokale Produktionskette als auch das kulturelle Erbe rund um diese nachhaltige Frucht zu fördern, die einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Amazonas-Ökosystems leistet. Im Rahmen des Festivals werden zudem Schulungen für Sammler angeboten, um die Erntemethoden weiter zu verbessern.

Belém: Wo Tradition und Biodiversität im Herzen Amazoniens aufeinandertreffen

Als Reiseziel verbindet Belém – malerisch an der Bucht von Guajará gelegen – die üppige Pracht des Regenwaldes mit einem faszinierenden kulturellen Erbe, das aus dem Zusammenwirken indigener, afrikanischer und europäischer Einflüsse entstanden ist. Kolonialarchitektur, traditionelle Märkte und eine vielfältige Gastronomie machen die Stadt zu einer unwiderstehlichen Einladung, den Wurzeln Brasiliens nachzuspüren und eine Welt zu entdecken, in der sich Natur und Kultur auf einzigartige Weise durchdringen. Im November wird Belém, die Hauptstadt des Bundesstaates Pará, Gastgeberin der UN-Klimakonferenz COP30 sein. Zum ersten Mal findet diese Konferenz im Herzen des Amazonasgebiets statt – dem größten tropischen Regenwald der Erde und Heimat von mindestens 10 % der weltweiten Biodiversität.

Was gibt es in Pará zu entdecken?

Markt Ver-o-Peso und der Komplex Feliz Lusitânia: Der Ver-o-Peso-Markt gilt als Kulturerbe Brasiliens (Iphan) und ist der größte Freiluftmarkt Lateinamerikas – ein echtes Eintauchen in die lokale Kultur. Hier finden Besucher typische Marajó-Keramik, Heilpflanzen, regionale Früchte, Gewürze und lokale Spezialitäten. Ganz in der Nähe bietet der touristische Komplex Feliz Lusitânia koloniale Bauten aus vergangenen Jahrhunderten und einen herrlichen Blick auf die Guajará-Bucht.

Estação das Docas: Ein kulturelles, touristisches und gastronomisches Zentrum direkt an der Guajará-Bucht. Inmitten von Kunsthandwerksläden und amazonischen Köstlichkeiten – wie Craft-Bier oder Açaí-Eis – können Besucher hier Bootsfahrten auf dem Rio Guamá und der Bucht unternehmen, begleitet von spektakulären Ausblicken auf die Stadt.

Teatro da Paz: Das größte Theater Nordbrasiliens und eines der prächtigsten des Landes. Es war das erste Konzerthaus im Amazonasgebiet, mit neoklassizistischer Architektur nach dem Vorbild der Mailänder Scala. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1878 dient es bis heute als Bühne für große Opern- und Musikveranstaltungen.

Mangal das Garças und Ilha de Combu: Am Ufer des Rio Guamá gelegen, ist der zoobotanische Park Mangal das Garças eine grüne Oase mitten im urbanen Raum. Von der Praça Princesa Isabel aus setzen Boote zur Insel Combu über, wo Besucher den Lebensalltag der Flussgemeinschaften aus nächster Nähe erleben können. Die Tour umfasst kulinarische Angebote, Dschungelpfade und geführte Besuche von Kakaoplantagen und handwerklichen Schokoladenmanufakturen.

Anreise

São Paulo und Rio de Janeiro, Brasiliens wichtigste internationale Luftverkehrsdrehkreuze, bieten tägliche Direktflüge zu Städten im Amazonasgebiet – darunter Belém (Hauptstadt von Pará) und Manaus (Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas) im Norden des Landes.

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