Das kommunistisch regierte Kuba hat zwischen Januar und Juni dieses Jahres 981.856 internationale Touristen empfangen. Laut den am Montag (21.) vom Nationalen Amt für Statistik und Information (ONEI) veröffentlichten Daten bedeudet dies ein Rückgang von 25 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Rückgang erschwert die Bestrebungen der Diktatur, die sich für dieses Jahr 2,6 Millionen Besucher zum Ziel gesetzt hatte, erheblich. Bei diesem Tempo würde die Karibikinsel nicht nur weit hinter diesem Ziel zurückbleiben, sondern könnte das Jahr 2025 sogar schlechter abschließen als 2024, als es die schlechtesten Tourismuszahlen seit 17 Jahren verzeichnete, die Jahre der Pandemie ausgenommen. Der wichtigste Quellmarkt, Kanada, verzeichnete in der ersten Jahreshälfte einen Rückgang der Reisenden auf die Insel um 25,9 % von mehr als 577.000 auf knapp über 428.000. Noch deutlicher war der Rückgang des russischen Tourismus mit einem Minus von 43,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Der Bericht zeigt auch zweistellige Rückgänge in praktisch allen traditionellen Herkunftsmärkten: Vereinigte Staaten, Deutschland, Frankreich, Mexiko, Argentinien, Spanien und Italien. Die einzige Ausnahme bildete Kolumbien, das gegenüber 2024 einen leichten Anstieg von 2,4 % bei den Besucherzahlen verzeichnete, mit insgesamt 16.622 Touristen im ersten Halbjahr. Der Tourismus ist seit jeher einer der Wirtschaftsmotoren Kubas und von entscheidender Bedeutung für die Deviseneinnahmen und das Bruttoinlandsprodukt. Allerdings wird die Wirtschaft weiterhin durch strukturelle und konjunkturelle Faktoren belastet: die schwere Wirtschafts- und Energiekrise, die Reduzierung der internationalen Flugverbindungen und die Sanktionen der Vereinigten Staaten.
Kuba befindet sich im fünften Jahr in Folge in einer wirtschaftlichen Rezession mit einem BIP-Rückgang von 1,1 % im Jahr 2024. Laut dem Wirtschaftsminister sind diese Zahlen auf die „verschärften Auswirkungen” der US-Sanktionen, die „harte Verfolgung der Finanzströme” und „Hindernisse für internationale Transaktionen” zurückzuführen, die das karibische Land daran gehindert haben, seine Lieferanten zu bezahlen. Trotz der offiziellen Bemühungen, den Sektor wieder anzukurbeln, liegen die Zahlen weiterhin weit unter dem Niveau vor der Pandemie. Im Jahr 2024 empfing Kuba 2,2 Millionen Besucher, 2023 waren es 2,4 Millionen und 2022 nur 1,6 Millionen. All diese Zahlen stehen im Gegensatz zu den Spitzenwerten von 2018 und 2019, als die Insel mehr als 4 Millionen Touristen pro Jahr verzeichnete, angetrieben durch eine kurze diplomatische Annäherung an Washington. Die derzeitige Schwäche des kubanischen Tourismus wird noch deutlicher angesichts des Booms anderer Reiseziele in der Karibik wie Punta Cana (Dominikanische Republik) und Cancún (Mexiko), die nach der Pandemie wieder Rekordzahlen verzeichnen.
Das Büro für westliche Angelegenheiten des US-Außenministeriums erklärte am Montag, dass die wirtschaftlichen und sozialen Krisen auf Kuba und Venezuela nicht auf externe Faktoren zurückzuführen sind, sondern das direkte Ergebnis jahrzehntelanger Korruption, Verwaltungsversagen und Machtstrukturen, die darauf ausgerichtet sind, autoritäre Regime aufrechtzuerhalten. „Die internationale Gemeinschaft muss weiterhin die Unfreiheit, Korruption, Vetternwirtschaft und schlechte Wirtschaftsführung dieser Regime anprangern“, erklärte die US-Behörde in einer öffentlichen Mitteilung, die über ihren offiziellen Account auf X verbreitet wurde. In derselben Erklärung werden die Diktatoren Miguel Díaz-Canel und Nicolás Maduro direkt für die Herbeiführung und Aufrechterhaltung der Zusammenbrüche in ihren jeweiligen Ländern verantwortlich gemacht.
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