Die Ermordung des Journalisten Xavier Ramos hat Ecuador erschüttert das südamerikanische Land. Der 43-jährige Ramos arbeitete für die Tageszeitung „El Universo“ und wurde am Abend des 21. August 2025 in seiner Wohnung in Alborada im Norden von Guayaquil tot aufgefunden. Seine Kollegen hatten ihn vermisst, nachdem er nicht zur Arbeit erschienen und den ganzen Tag über nicht erreichbar war. Nach ersten Angaben der Polizei wies die Leiche Stichwunden auf. Sanitäter, die am Tatort eintrafen, schätzten, dass der Tod zwischen den frühen Morgenstunden und dem Donnerstagmorgen eingetreten sein muss, doch diese Vermutung muss noch durch eine Autopsie bestätigt werden. Beamte der Kriminalpolizei trafen gegen 21:10 Uhr am Tatort ein, um die Leiche zu bergen und Beweise zu sichern. Bis nach 22:20 Uhr durchsuchten die Ermittler die Wohnung nach Hinweisen, die zur Identifizierung des Täters führen könnten.
Major Gino Sanzi, Einsatzleiter des Bezirks Modelo, erklärte, dass die Wohnung von Ramos zwar nicht mit Überwachungskameras ausgestattet war, im Obergeschoss des Gebäudes jedoch ein Geschäft betrieben wurde, das über solche Geräte verfügt. Die Aufzeichnungen werden ausgewertet, um den genauen Zeitpunkt der Tat und die Identität des Täters zu ermitteln. Nach Angaben lokaler Medien soll der Journalist mindestens vier Stichwunden erlitten haben. Die Nachricht löste große Bestürzung in der Medienlandschaft und bei Organisationen zur Verteidigung der Meinungsfreiheit aus. Fundamedios verurteilte in einer Erklärung im sozialen Netzwerk X den Mord und erinnerte daran, dass Ramos allein lebte. Die Stiftung betonte, dass die Tat vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt gegen die Presse in Ecuador begangen wurde, und forderte die Behörden zu einer umfassenden Untersuchung auf. Die Stiftung Periodistas Sin Cadenas drückte ebenfalls ihr Bedauern aus. „Wir fordern die Behörden dringend auf, dieses Verbrechen zu untersuchen, das in einem zunehmend gewalttätigen Umfeld gegenüber der Presse begangen wurde“, veröffentlichte die Organisation. Xavier Ramos ist der zweite Journalist, der 2025 in Ecuador ermordet wurde, nach dem Mord im März an Patricio Aguilar, dem Direktor der Gemeindezeitung El Libertador in Quinindé, Esmeraldas.
Xavier Ramos war ein erfahrener Journalist mit langjähriger Erfahrung in der Printmedienbranche. Seine Kollegen beschreiben ihn als engagierten und seiner Arbeit verpflichteten Journalisten. Sein Tod hat Alarmglocken hinsichtlich der unsicheren Lage von Journalisten in Ecuador läuten lassen, in einem Jahr, das von einer Zunahme der Gewalt im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen geprägt ist. Die Ermittlungen dauern an, und die Behörden haben noch keine möglichen Motive genannt. Organisationen, die sich für die Pressefreiheit einsetzen, betonen jedoch, dass die Ermordung eines Journalisten nicht als Einzelfall betrachtet werden darf, sondern im Zusammenhang mit der Sicherheitskrise zu sehen ist, die das Land erschüttert und direkte Auswirkungen auf die journalistische Arbeit hat.
Der Mord an Ramos reiht sich ein in eine Reihe von Gewalttaten in Guayaquil, einer Stadt mit hoher Kriminalitätsrate. Der Tod des Reporters hat internationale und lokale Stimmen laut werden lassen, die eine Aufklärung des Falls und Gerechtigkeit fordern. Journalistenverbände befürchten, dass die Straflosigkeit bei solchen Verbrechen die Bedingungen für die Ausübung des Journalismus in Ecuador weiter verschlechtern wird. Während die Ergebnisse der Autopsie und Fortschritte bei den polizeilichen Ermittlungen erwartet werden, steht der Name Xavier Ramos bereits auf der Liste der Journalisten, die bei der Ausübung ihrer Arbeit ums Leben gekommen sind, in einem Land, in dem die Ausübung des Journalismus immer riskanter geworden ist.
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