Während des Perm-Zeitalters vor fast 290 Millionen Jahren war das Gebiet, das wir heute als Südamerika kennen, von einem extrem trockenen Klima geprägt und gehörte zum Superkontinent Gondwana. Eine aktuelle Entdeckung eines Teams von Paläontologinnen und Paläontologen aus Chile und Brasilien stellt jedoch das bisherige Wissen über die Flora der Region infrage. Durch eine umfassende Analyse von Fossilien im Süden Brasiliens haben die Forscher eine große prähistorische Oase identifiziert, die etwa 200 Arten von Pflanzen und Baumfossilien enthielt, was eine viel größere Artenvielfalt belegt, als bisher für dieses Gebiet während des Perm angenommen wurde. Die Entdeckung wurde in der Zeitschrift International Journal of South American Earth Sciences veröffentlicht. Diese Forschungsarbeit ist Teil einer internationalen Zusammenarbeit, an der Institutionen wie das Forschungs- und Förderzentrum für Paläontologie und Naturgeschichte von Atacama (CIAHN Atacama) und die Universidad Federal do Pampa (UNIPAMPA) beteiligt waren. Die Studie enthüllt eine einzigartige Taphobotanik, bestehend aus Taxa wie Lycopsida, Sphenopsida, Pteridospermae, Filicopsida und Gymnospermae.
Diese Fossilien stammen aus dem Guadalupium, einer der Stufen des Perm, und sind ein wichtiges Zeugnis, das die Aufzeichnungen über die Flora Gondwanas erweitert. Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieser Forschung ist, dass die klimatischen Bedingungen während des Perm nicht so einheitlich trocken waren wie bisher angenommen. Der Fund deutet darauf hin, dass es inmitten der vorherrschenden Trockenheit Breitengrade mit feuchteren und bewaldeten Bedingungen gab, die kleine Rückzugsgebiete für die Biodiversität schufen und als Zufluchtsorte für die Flora Gondwanas dienten. Diese Entdeckung bietet eine neue Perspektive auf die Ökosysteme des Perm und zeigt, dass Pflanzenleben in bestimmten ökologischen Nischen trotz der Wüstenbedingungen, die einen Großteil des Superkontinents prägten, bestehen konnte.
Insgesamt 200 Pflanzenfossilien, darunter Blätter und mehr
Während vier paläontologischen Expeditionen im Süden Brasiliens entdeckte ein Forscherteam insgesamt 200 Pflanzenfossilien, darunter Blätter, Wurzeln, Äste und Stämme. Dieser Fossilienschatz wurde an einer Fundstelle in der Pampa von Rio Grande do Sul gefunden, wo zwischen den Gesteinsschichten die Existenz einer natürlichen „Oase” entdeckt wurde, die während des Perm-Zeitalters blühte. Die Studie mit dem Titel „Eine Oase im Westen Gondwanas: Eine vielfältige guadalupische Paläoflora Südamerikas” liefert neue Erkenntnisse über die Biodiversität der Pflanzen in dieser Region und zeigt zum ersten Mal Details dieses einzigartigen Ökosystems im prähistorischen Kontext.
Ein grundlegendes Verzeichnis fossiler Pflanzen
Die Studie liefert einen grundlegenden Nachweis von Pflanzenfossilien, die einen Wald aus primitiven Farnen, Schachtelhalmen, Lycopoden und Nadelbäumen bildeten. Diese Arten blühten in einer besonders kritischen Phase der Geschichte der Erde, dem Perm, als der Planet das größte jemals registrierte Massensterben erlebte, das Perm-Trias-Aussterben. Dieses katastrophale Ereignis wurde durch einen drastischen Klimawandel verursacht, der zu einer globalen Dürre und zum Aussterben von mehr als 95 % der existierenden Arten führte. Diese Entdeckung erweitert nicht nur unser Wissen über die prähistorische Flora Südamerikas, sondern ermöglicht uns auch ein besseres Verständnis der paläoökologischen Veränderungen, die in dieser kritischen Phase der Erdgeschichte in der Region stattfanden.
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