Brasiliens Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva hat am Donnerstag (22.) mit dem venezolanischen Staatschef Hugo Chávez telefoniert, um sich über die Entscheidung zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Kolumbien aus erster Hand informieren zu lassen. Dies bestätigte ein Regierungssprecher am späten Abend in Brasília.
Das brasilianische Staatsoberhaupt habe Chávez dringend geraten, einen diplomatischen Weg zur Beilegung der Krise zu beschreiten. Innerhalb der brasilianischen Regierung herrsche jedoch Zuversicht, dass bereits in den kommenden Tagen eine Lösung für die Situation gefunden werden könnte.
Am Nachmittag hatte sich der Assessor für internationale Angelegenheiten im Präsidialamt, Marco Aurélio Garcia, die Entwicklung zwischen den beiden Ländern bedauert und zudem angekündigt, dass sich die brasilianische Regierung bemühe, eine Lösung des Konflikts herbeizuführen. Brasilien hat bereits in der Vergangenheit mehrfach bei strittigen Positionen zwischen den beiden Nachbarländern erfolgreich vermittelt.
Brasiliens Aussenminister Celso Amorim hält sich derzeit im afrikanischen Luanda beim Gipfeltreffen der portugiesischsprachigen Länder auf. Er wird zwischenzeitlich durch den Generalsekretär des Außenministeriums, Antonio de Aguiar Patriota (Foto), vertreten. Dieser hatte am Donnerstagnachmittag unverzüglich die kolumbianische Interimsministerin für auswärtige Angelegenheiten, Clemencia Forero, kontaktiert. Patriota habe in dem Telefonat die brasilianische Position dargelegt und Hilfe zur Beilegung der regionalen Krise angeboten.
Am 06. August reist Staatspräsident Lula da Silva zudem im Rahmen eines bereits seit längerer Zeit geplanten Treffens mit Hugo Chávez nach Venezuela. Beide Präsidenten hätten in dem Telefonat nun vereinbart, den Termin für ein ausführliches Gespräch über die weitere Entwicklung der Krise zwischen Venezuela und Kolumbien zu nutzen.
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