Die peruanische Regierung erklärte am Freitag wegen der anhaltenden Kältewelle, die in einigen Regionen des Andenstaates die Temperaturen unter -23 ° Celsius fielen liess, den Notstand. Durch die Ausrufung können für die regionalen und lokalen Regierungen, vor allem in den Regionen die mehr als 3.000 Meter über dem Meeresspiegel liegen, dringend benötigte Mittel rascher freigegeben werden.
Eine fortdauernde Kältewelle hält bereits seit Tagen weite Teile Südamerikas in ihrem Griff. In Brasilien, Argentinien und Peru starben offiziell bereits mehrere hundert Menschen an Unterkühlung.
In Peru fallen immer mehr Kinder der polaren Kälte zum Opfer. Bisher wurden im laufenden Jahr über 200 Todesfälle registriert. Insgesamt gehen die Behörden von mindestens 500 Toten aus, die an Lungenentzündung und Infektionen der Atemwege starben. Mehr als 11.000 Kinder unter fünf Jahren wurden bisher in diesem Winter mit akuten Atemwegsinfektionen in den Krankenhäusern behandelt. Starker Schneefall und Temperaturen von 17 bis 19 Grad unter Null bedrohen immer mehr die Alpaka-Population in den Andenregionen des Landes.
„Heute haben wir den Notstand ausgerufen. Er gilt für folgende Regionen: Ancash, Apurímac, Arequipa, Ayacucho, Cusco, Huancavelica, Huánuco, Junín, Moquegua, Pasco, Lima, Puno und Tacna“, teilte Perus Frauenministerin Nidia Vílchez mit.
Nach Angaben der Ministerin herrscht in einigen Stadteilen von Lima der Ausnahmezustand. Die peruanische Hauptstadt verzeichnete diese Woche ihren tiefsten Temperaturen seit 46 Jahren. Für nächste Woche prognostizierte der Nationale Wetterdienst eine neue Kältewelle im Süden und in Zentral-Peru.