Uruguay will die am heutigen Sonntag in Honduras stattfindenden Wahlen nicht anerkennen. Dies erklärte der amtierende uruguayische Präsident Tabaré Vázquez bei der Stichwahl um das Präsidentenamt im eigenen Land, die ebenfalls für heute anberaumt wurden. In Uruguay stehen sich der ehemalige Guerilla José Mujica und der liberale Ex-Präsident Luis Lacalle gegenüber.
Vázquez betonte in einem kurzen Statement die Wichtigkeit einer demokratischen Wahl, wie sie heute in seinem Land stattfinde, während in anderen Ländern der Region wie z.B. Honduras der Urnengang von einer illegitimen Regierung veranstaltet werde. „Auch wenn es ziemlich gleich ausschaut, diese zwei Vorgänge sind grundverschieden“ beendete er seine knappe Erklärungen zu den Vorgängen in dem armen zentralamerikanischen Land.
Inzwischen finden die Wahlen in Honduras in einem angespannten Klima statt. Seit heute morgen um 07.00 Uhr (GMT-6) sind die Wahllolkale geöffnet. Der durch einen Putsch abgesetzte Präsident Manuel Zelaya forderte die wahlberechtigte Bevölkerung zu einer Stimmenthaltung auf und teilte mit, dass er das Wahlergebnis anfechten werde.
Darüber hinaus berichteten die Behörden von der Zündung einer Sprengladung in einer Schule der nördlichen Stadt San Pedro Sula. Schulgebäude in Honduras werden traditionell als Wahllokale genutzt. Ebenfalls wurde eine Explosion am Sitz des Radiosenders in der Hauptstadt Tegucigalpa gemeldet.
Inzwischen unterdrückte die Armee einen friedlichen Protestmarsch in der Stadt San Pedro Sula. Laut Berichten von mehreren Augenzeugen setzte das Militär Schlagstöcke und Tränengas ein. Mehr als 30 Personen wurden festgenommen.
Die Organisation“Widerstand gegen den Putsch“berichtet zudem vom Tod eines 18 jährigen Mannes. Gemäss dem Sprecher der Organisation, Jose Mauricio Miller, wurde der Mann von einem Polizeibeamten in Juticalpa, im östlichen Departement Olancho erschossen.
Neben Uruguay haben auch Brasilien, Argentinien, Venezuela und Nicaragua bereits angekündigt, das Wahlergebnis in Honduras nicht anzuerkennen. Die USA hingegen wollen das heute von den rund 3,5 Millionen Wahlberechtigten durchgeführte Votum akzeptieren. Die Europäische Union hat sich bislang nicht definitiv zu ihrer Position geäussert.
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