Die internationalen Proteste gegen den geplanten Bau eines Kohlekraftwerkes in der Region Coquimbo in Chile waren erfolgreich.
Der Energiekonzern Suez Energy wurde am 26. August 2010 vom chilenischen Präsidenten Piñera dazu aufgefordert, einen neuen Standort für sein Kraftwerk zu suchen. Die Küstenregion Coquimbo ist für die marine Flora und Fauna besonders wertvoll. In unmittelbarer Nähe befindet sich eines der letzten Refugien der vom Aussterben bedrohten Humboldt-Pinguine, das bereits zur Meeresschutzzone sowie zum nationalen Schutzgebiet für die vom Aussterben bedrohten Humboldt-Pinguine erklärt wurde. Die Wasservögel jagen Fische überwiegend im Flachwasser und nisten in unterirdischen Bauten, Höhlen oder Spalten an der Küste. Eingriffe in das Ökosystem bedrohen die Nahrungsgrundlage der Pinguine und stören das Brutverhalten empfindlich.
Auch die lokale Bevölkerung wäre von der Errichtung der Kraftwerke stark betroffen. Veraltete, unsichere Technologie und die Kontaminierung des zur Kühlung benutzten Meerwassers würde eine Bedrohung der regionalen Fischerei und des Tourismus darstellen. Die engagierte Bürgerbewegung MODEMA (Movimiente Defenso Media Ambiente) hatte verschiedene unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben, die die befürchteten dramatischen Auswirkungen auf diesen Küsten- und Meeresabschnitt bestätigten.
Der Verein Rettet den Regenwald, eine politisch unabhängige Umweltorganisation, hatte sich mit einer Protestaktion an den Widerständen beteiligt. Mit den Aktionen weiterer Initiativen kamen so rund 27000 Unterschriften zusammen, die dem Präsidenten von Chile sowie dem Regierungspräsidenten der Region Coquimbo übergeben wurden. Gestern wurde das von der Corema (das Entscheidungsgremium) erteilte Ja zum Bau der Kraftwerke der Firma Suez Energy von Präsident Piñera außer Kraft gesetzt.
Die Medien des Landes hatten die Glaubwürdigkeit des Präsidenten angezweifelt, der sich im Wahlkampf explizit gegen solche kontaminierenden Kohlekraftwerke ausgesprochen hatte, zum anderen wurden Sorgen, um die Reputation Chiles laut, wenn so leichtfertig ein bedeutendes (Welt-)Naturerbe aufs Spiel gesetzt würde. Zahlreiche Demonstrationen gegen Suez Energy und die geplanten Kraftwerke waren die Folge.
Reinhard Behrend, Gründer von Rettet den Regenwald, begrüßte die Entscheidung der chilenischen Regierung und teilte mit „Ich freue mich über Chiles konsequente Reaktion auf die Umweltproteste der Initiativen und der Bürger. Präsident Piñera kann mit seiner Reaktion auch einigen deutschen Politikern als Vorbild dienen.“
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