In Guatemala ist die Zahl der Todesopfer nach starken Regenfällen und zahreichen Erdrutschen auf mindestens 45 angestiegen. Dies gaben die Behörden des zentralamerikanischen Landes am Montagnachmittag Ortszeit bekannt. Weitere 56 Personen wurden verletzt, 16 Menschen gelten noch als vermisst.
Nach lokalen Medienberichten mussten die Rettungsarbeiten am Sonntagnachmittag aufgrund neuer Regenfälle vorübergehend eingestellt werden. Zuvor hatte sich auf einer Überlandstrasse westlich der Hauptstadt Guatemala-Stadt ein weiteres Drama ereignet, als ein neuer Erdrutsch zahlreiche Rettungskräfte und freiwillige Helfer unter sich begrub. Diese waren gerade dabei, die Insassen mehrerer PKWs und eines Reisebusses zu befreien, die bei einer vorherigen Schlammlawine verschüttet worden waren.
Staatspräsident Alvaro Colom war am ganzen Tag zu mehreren Unglücksorten unterwegs und sprach von einer „nationalen Tragödie“. Bereits am Sonntag hatte er über das ganze Land den Notstand verhängt. Offiziellen Zahlen zufolge ereigneten sich bis zum Montag 225 Erdrutsche, die zudem schwere Schäden an der Infrastruktur des Landes verursachten. Zahlreiche Brücken sind gesperrt, Strassen aufgrund Unterspülung nicht befahrbar. Mehrere Zehntausend Menschen mussten aus Risikogebieten evakuiert worden, mehrere tausend Häuser sind beschädigt.
Zentral- und Mittelamerika erlebt in diesem Jahr eine der heftigsten Regenzeiten der vergangenen Jahrzehnte. Die ausdauernden Niederschläge hatten in den vergangenen Monaten auch in den Nachbarstaaten Guatemalas Zerstörungen angerichtet. In Honduras starben 55 Menschen, in Nicaragua mindestens 40. Experten sehen mittlerweile im weltweiten Klimawandel die Hauptursache für die immer stärkeren und konzentrierter auftretenden Regenfälle.
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