In Brasilien haben am Dienstag in zahlreichen Landesteilen Bankangestellte einen unbefristeten Streik beschlossen. Bereits am Mittwoch werden Kunden in vielen Städten des Landes, darunter Metropolen wie São Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte und Porto Alegre nur auf die Geldautomaten oder das Online-Banking zurückgreifen können.
Bis zuletzt hatten die Beschäftigten der zahlreichen Kreditinstitute des Landes auf einen annehmbaren Vorschlag im Rahmen der festgefahrenen Tarifverhandlungen gewartet. Sie fordern derzeit 5 Prozent reale Lohnerhöhung und 4,29 Prozent Inflationsausgleich, verbesserte Sozialleistungen sowie eine Gewinnbeteiligung in Höhe von drei Monatsgehältern. Zudem sollen laut den Gewerkschaften Massnahmen zurückgenommen werden, die in den vergangenen Monaten das Arbeitsklima und Motivation beeinträchtigt hätten.
Nach Angaben der Vereinigung der Beschäftigten im Finanzgewerbe (Contraf) haben am Dienstagabend mindestens 25 Einzelgewerkschaften auf Versammlungen die Arbeitsniederlegungen beschlossen. Es ist bereits das siebte Jahr in Folge, dass die Banker ihre Gehaltsforderungen per Streik durchsetzen wollen. Im vergangenen Jahr waren die Schalter dadurch insgesamt 15 Tage geschlossen. Rund 460.000 Menschen arbeiten in Brasilien im Bankgewerbe, die fünf grössten Geldinstitute des Sektors hatten im ersten Halbjahr 2010 umgerechnet fast 10 Milliarden Euro Gewinn vermeldet.
Leider kein Kommentar vorhanden!